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Alt 03.07.2006, 11:16
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Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 07.05.2003
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Standard AW: was kommt 2006 noch auf mich zu???

Hallo Steffen,
ich fühle mich durchaus nicht als "Leidens"genosse. Denn ich habe nie gelitten, weder unter der Diagnose noch vor oder nach der Operation.
Angst und Hilflosigkeit kommen durch mangelnde Information. Aber wer erstmals mit Krebs in Berührung kommt, hat in aller Regel eben keine Informationen.
Dem kann und soll ja dieses Forum ein wenig, oder auch mehr, abhelfen.

Ich habe viele Jahre im Krankenhaus gearbeitet, kenne ein wenig den Betrieb dort. Vielleicht lag es zum Teil daran, daß ich vor der Operation keine Angst hatte. Ich sagte mir aber auch: entweder wache ich in jener anderen wunderbaren Welt auf, wo es keine Zahnschmerzen gibt, oder ich wache hier in der mir bekannten Welt wieder auf. Beides war ok., aber ich habe diese Welt eindeutig vorgezogen. Schließlich habe ich noch vieles vor. Um wieviel mehr hast Du noch vor in Deinem jugendlichen Alter!

Die Nieren-Op. mag eine "größere" Op. als die Knie-Op. sein, Schmerzen hatte ich nie. Nach 10 Tagen wurde mein Klinik-Bett "geräumt", ich also nach hause geschickt.
Dein Tumor ist mit 4 cm "schön" klein. Das gibt mir die große Hoffnung, daß sich noch keine Metastasen gebildet haben. Allerdings kann man es nicht ausschließen und die entsprechenden Untersuchungen sollten, wenn noch nicht geschehen, nach der Op. durchgeführt werden: Lungen-CT, Knochenszintigramm, Schädel-MRT.
Dein Tumor sitzt am oberen Pol der Niere, da wird möglicherweise nierenerhaltend operiert, so daß Dir ca. die halbe Niere bleibt. Andererseits, falls die Teilresektion der Niere nicht möglich ist, kann man auch mit nur einer Niere wunderbar leben. Ich praktiziere dies seit fast 6 Jahren, ein Bekannter seit 60 Jahren, er ist jetzt über 90 J.
Oberer Pol - scheint eine häufige Posítion zu sein. War bei mir auch so, aber nicht 4 sondern 10 cm! Das bedeutete 15faches Volumen oder Gewicht!

Für die Op. drücke ich Dir die Daumen! Und für die Jahrzehnte danach auch.
Rudolf


Hallo Hans,
da sind ja wirklich manche Parallelen zu Steffen.
Auch Dir alles Gute für die Op.! Und überhaupt. . .
Rudolf


Hallo Gloria,
Du sprichst das Uni-Klinikum in Gießen an. Ja, anderswo wird/wurde gestreikt, in Gießen wird operiert. Früher umfaßte der Op.-Plan 8 Stunden, zur Zeit sind es 12! Notfälle nicht eingerechnet.
Wenn Du mit dem "drunter und drüber" eine bestimmte Abteilung meintest, kann das auch andere Ursachen haben.
Liebe Grüße
Rudolf
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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