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Alt 12.02.2003, 10:58
Gast
 
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Standard Was tun wenn die Seele weint

Liebe Annie,
auch ich bin, wie fast alle hier, in ein tiefes Loch gefallen nach der Diagnose. Dies ist nun mittlerweile über ein Jahr her und ich habe erstmal alles Notwendige überstanden. Zum Glück hatte ich liebe Menschen, die mir sehr geholfen haben; die größte Motivation ist und bleibt aber mein 13-jähriger Sohn. Für ihn muß ich da sein, so wie Du für Deine Tochter.
Glaub mir, es wird mit der Zeit besser. Eine gute Hilfe war und ist für mich, wieder zu arbeiten. Über psychologische Hilfe ist hier genug geredet worden; sie ist sicher wichtig in Deiner Situation (wobei auch ich denke, dass ein solcher Ehemann eher Belastung als Nutzen ist). Wenn jemand derart unfähig ist, einem geliebten Menschen in einer solchen Hammersituation zur Seite zu stehen -- ohne Worte. Ich finde, manchmal wird hier zuviel Rücksicht auf diese Zeitgenossen genommen. Wo haben wir denn gelernt, damit umzugehen? Wie wäre es gewesen, wenn Dein Mann an Krebs erkrankt wäre -- Du hättest Dich sicherlich anders verhalten! Also, bei allen Ängsten und Ratlosigkeit, die ich den Angehörigen/Freunden attestiere - eine derartige Hilflosigkeit zeugt für mich für einen sehr schwachen Charakter. Wenn man sich im schlimmsten Fall nicht auf "seine Leute" verlassen kann, wozu dann noch das Ganze? "In guten wie in schlechten Zeiten" heißt es nicht umsonst.
Annie, es wird aufwärts gehen! Halte den Kopf hoch; es wird besser. Schon die Tatsache, dass Du Dich hier im Forum gemeldet hast, zeigt, dass Du Dich nicht aufgibst.
Ich drück Dich ganz fest. Melde Dich bitte wieder!
Ganz liebe Grüße von
Gabi aus Hamburg
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