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Alt 28.06.2006, 00:12
shadowkai shadowkai ist offline
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Registriert seit: 25.06.2006
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Standard AW: unverständlicher Tod meiner Mutti

Hallo ihr Lieben!

Zunächst möchte ich mich für euer Mitgefühl und eure zahlreichen Antworten bedanken. Ich bin wirklich froh, dass es dieses Forum hier gibt!

Trotz allem kann ich immer noch nicht verstehen, wie man eine 2. Chemo ansetzen kann, wenn die erste schon so schlimme Auswirkungen hatte und abgebrochen werden musste. Schon bei der ersten hatten sie ihre Blutwerte so drastisch verschlechtert und sie hatte so viele Wasseransammlungen, dass sie fast daran gestorben wäre. Ich kann das einfach nicht verstehen. Ich hätte gern noch ein wenig Zeit gehabt, um ihr zu zeigen, wie lieb ich sie habe und was ich ihr noch für Freuden bereiten kann. Ich habe sie nie oft besucht und sie mein ganzes Leben lang vernachlässigt. Ich wünschte ich hätte noch eine Chance gehabt, das wieder gut zu machen! Selbst im Krankenhaus habe ich ihr nicht so beigestanden, wie sie es verdient hätte. Durch meine Agoraphobie und Panikattacken war ich einfach zu feige, in eine andere Stadt zu fahren, weil ich Angst hatte! Als sie noch in Köthen lag, habe ich sie jeden Tag besucht, aber in Halle hab ich ihr nicht auf ihrem letzten Weg beigestanden. Sie hätte mich bestimmt gebraucht. Das belastet mich am allermeisten und ich weiß nicht wie das alles noch weitergehen soll. Ich habe auch nicht viele Perspektiven für die Zukunft, an denen ich mich festhalten könnte. Meine Mutti ist tot, ab nächsten Monat bin ich arbeitslos und möglicherweise habe ich demnächst noch eine Anzeige wegen Beamtenbeleidigung am Hals! Was soll da noch bergauf gehen?

Trotzdem möchte ich allen, die ihre(n) Liebste(n) noch haben, raten, aus meinen Fehlern zu lernen und jede Minute der verbleibenden Zeit zu nutzen, so gut es geht!

Ich wünsche euch allen ganz viel Kraft für die Zukunft!!!

Kai


@ Massimo und susannek: Ich bin erst seit kurzem hier angemeldet und weiß nicht wie man private Nachrichten verschickt???

@ susannek: Ertränke deinen Schmerz nicht in Alkohol!!! Ich selbst bin in meiner Vergangenheit dem Alkoholismus verfallen und weiß, wie schwer man nur aus diesem Teufelskreis herauskommt. Ich hätte es nicht geschafft, wenn ich nicht 2 Wochen im Koma gelegen hätte! Vielleicht solltest du, falls du nicht schon dabei bist, eine Therapie beginnen, die dir hilft sowohl mit den Depressionen als auch dem Schmerz umzugehen!!! Immerhin kommt das nun beides auf einmal und ich weiß, wie sehr das schwächt, wenn man schon seelisch am Boden ist.

@ Uschi: Ich freue mich für dich, dass die Operation gut geklappt hat. Ich wollte damit auch nicht sagen, dass ich generell Fehlbehandlungen in diesem KH vermute, doch leider gibt es in vielen KHs solche „Unglücksfälle“ und als Laie weiß man sowieso nicht, was richtig und was nicht richtig ist…
Ich wünsche euch beiden alles Gute!!!
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