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Alt 13.06.2006, 08:21
pfinzi
Gast
 
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Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Bauchfellmetastasen - läuft der countdown?

Ich möchte nur ein update der Situation meines Dads loswerden, sofern hier noch jemand liest.

Ich hatte gestern ein langes, sehr offenes und ehrliches Vier-Augen-Gespräch mit dem verantwortlich behandelnden Onkologen.
Er hat mir exakt dies mitgeteilt, was ich vermutet und befürhctet hatte, er beschreibt Dads Zustand als "düster" (O-Ton).
Der Tumor (eigentlich ja letztes Jahr komplett entfernt?!?) hat nicht nur die Metastasen gebildet, sondern hat auch auf dem noch vorhandenen Rest der BSD weitergemacht. Dies soweit, dass umliegende Gefässe, auch Aorta, vom Tumor inzwischen angegriffen sind.
Folge dessen, klare Aussage des Prof. ohne Hintertürchen, der Tumor ist inoperabel. Ich werde zwar erneut mit Prof. Dr. Büchler/HD in Kontakt treten, da er bekanntlich sich immer mal wieder sog. inoperativen Fällen annimmt, muss hier aber erst die nächsten Tage der Entwicklung abwarten, insbesondere, da auch der Chef-Chirug, der ihn beide Male operiert hat, Prof. Metzgers Aussage bestätigt (Tumorbildung, inoperabel) obwohl er selbst postoperativ sich uns gegenüber nicht geäussert hat.

Da Dad z. Zt. ja nur noch aus Haut und Knochen besteht (nimmt seit vielen Tagen keine Nahrung mehr auf) wird er seit gestern -mal wieder- introvenös (hört sich besser an als künstlich, oder??) ernährt, volle Power, damit der Körper wieder zu Kräften kommt.
Eine Behandlung in Richtung TUmor ist z. Zt. nicht denkbar, da der Körper aus Schwäche dies wahrscheinlich nicht verkraften würde.
Sollte er zufriedenstellend (für die Ärzte) zu Kräften kommen, wird er eine zweite Chemo wie letzten Freitag erhalten. Die bis 22.06., denn dann bekommt er die regionale Chemo mit radioaktiver Substanz.

Ich selbst sollte und suchte das Gespräch mit dem Arzt. Ursprünglich hatte ich vor, dieses Gespräch eigenmächtig zu führen (ohne Mum & Dad), hatte dann doch Beide informiert und auch von Beiden das dankbare ok erhalten, dass ich dies tun möchte und werde. Wahrscheinlich war meine Mutter auch froh, dass ich ihr dies abnehme.

Dilemma, wie sag' ichs meinem Kinde...!
Ich habe Beide über die weitere Vorgehensweise (Kraft tanken, dann evtl. Chemo, reg. Chemo 22.06. etc) informiert und auch geäussert, dass ich meine, Dad ist beim Prof. in guten Händen (ehrlich Einschätzung von mir, auch wenn ich noch immer auf der Suche nach Erfahrungswerten Anderer in Sachen Prof. Dr. Metzger bin).
Ins letzte Detail, will sagen, wie es letztendlich wirklich steht (gem. Aussage vom Prof.) bin ich -noch- nicht gegangen.

Ich kenne meine Mum, dies macht Alles so schwierig. Ich tendiere eigentlich zur Wahrheit, Offenheit (für mich persönlich selbst), sehe aber auch den Schutzmantel, den sie irgendwie um sich herum aufgebaut hat.
Soll ich den zerstören?
Was weiss, ahnt mein Dad, wenn er in sich hinein hört?
Ist der ausgetrahlte Optimusmus/die Hoffnung meiner Mutter nicht eher hilfreich für Dad, ihn im Kraft tanken und dann noch etwas vom Leben zu haben, zu unterstützen?

Ich erfahre ganz tolle Unterstützung, vornehmlich von meiner eigenen Family (meiner Frau und den Kids) wie auch von meiner Tante mütterlicherseits sowie einem sehr engen Freund meiner Eltern.
Sie alle geben keine Ratschläge (kann auch niemand) aber ehrliche Einschätzungen aus ihrer Sichtweise. Diese Einschätzungen, was der richtige Weg wäre, sind auch kontrovers was es mir nicht wirklich einfacher macht.
Letztendlich bin dann doch ich derjenige, der die "Arschkarte" (sorry) gezogen hat.

Seht mir nach, wenn ich vielleicht etwas konfus geschrieben habe, so viele Gedanke und eine Leere gleichzeitig.
aBER, ich möchte auch niocht den Eindruck erwecken, dass ich das Kapitel Dad abgehakt habe, im Gegenteil. Wenn sich eine Chance/Möglichkeit bietet, renne ich als erster los und ergreife sie.
Ich will mir aber meinen (auch durch Euch - DANKE) aufgebauten Realismus nicht ruinieren, der macht es mir leichter.

Soweit mal für den Moment.
Viele Grüsse an Alle.
Frank