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Alt 03.06.2006, 14:09
Benutzerbild von Petra_S
Petra_S Petra_S ist offline
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Registriert seit: 28.09.2005
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Standard AW: er war mein licht in der dunkelheit

Liebe Leonore,
bitte verzeih, wenn ich mich in das Zwiegespräch mit deinem geliebten Mann einmische.
Ich selbst habe auch kein Rezept, das vorab - bin nach soooo langer Zeit auch noch oft genug kopflos und weiß nicht was ich soll.
Spontan kam mir jedoch beim Lesen deiner Zeilen Gedanken, die ich gern selbst für mein Leben anwenden und glauben will, aber es zugegebener Maßen oft nicht schaffe. Vom Kopf her habe ich beschlossen, Ereignisse die geschehen auch als Zeichen sehen zu wollen, so zu sagen als Hilfestellung von meinem Liebsten. Ich weiß, dass ich damit nicht allein bin, viele hier versuchen so, mit ihrem Kummer und den anstehenden Problemen klar zu kommen. Als ich deine Zeilen las, dachte ich : Will ihr Liebster, dass sie aus der gewohnten Umgebung heraus kommt? Ist es seiner Meinung nach evtl. zu schwer mit der ständigen Erinnerung vor Augen?

Liebe Leonore, ich würde mich nicht wagen das einfach so zu sagen. Ich selbst bin vor reichlich 3 Monaten aus dem Haus+Garten ausgezogen, in welchem sich unser gemeinsames Leben, mit den Kindern abgespielt hat - die schönen, wie auch die ganz schlimmen Stunden. Es war merkwürdig, ich wurde nicht gedrängt von außen, aber in mir war so eine schreckliche Unruhe, irgendwas tun zu müssen. Eigendlich habe ich dann nur begonnen mich umzusehen nach einer Wohnung, um "etwas zu tun" - vor mir selbst sagen zu können "ich habe ja versucht vernünftig zu handeln" und gehofft habe ich, dass ich sowieso nicht kostengünstiger das Richtige finde, weil es mir sowieso egal war wo ich falsch bin. Denn "falsch" habe ich mich überall gefühlt. Wenn ich das rückblickend betrachte, war ich vor und während des Umzuges total neben mir, alles nahm überhaupt kein Ende und Kraft schien aus irgendeinem undichten Stöpsel zu entweichen. Ich habe trotz "gut gemeinter Ratschläge" viele Sachen meines Liebsten mitgenommen, auch Rasierwasser und Jeansjacke wieder an seinen Platz gehängt - ich brauche das auch nach fast 15 Monaten noch!!! Mir ist es egal, ob andere meinen, so werde ich nie "darüber" hinwegkommen.
Tja und wie fühle ich mich jetzt hier? Immer noch nicht zu Hause. Aber das habe ich in meinem alten zu Hause auch nicht mehr, denn mein ZU HAUSE WAR ER ! So bin ich nun hier, habe mich langsam mit den Annehmlichkeiten angefreundet. Und es ist schon merkwürdig, dass ich nicht lange suchen mußte, der zweite Versuch war erfolgreich, ich habe eine sehr schöne Wohnung - genau oder noch besser wie ich es mir wünschte. Meine Mutter wohnt im selben Haus, hat eine tolle Wohnung - schöner als wir es gewagt hätten uns vorzustellen. Ich kann nicht sagen, dass alles ganz toll so und richtig war, denn dazu ist mir alles noch immer zu egal, aber ich habe es überstanden und es geht mir nicht schlechter, manchmal fühle ich mich sogar wohl in meiner kleinen Höhle...

Bitte nimm es nur als Gedankenanstoß, ob dein Liebster "die Finger im Spiel" haben könnte, mehr will ich nicht damit gesat haben!

Bist du über Pfingsten zu Hause?
Liebe Grüße Petra
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