[FridaB]

Hallo häschen,

das hat bestimmt an die zwei Jahre gedauert. Das erste Jahr war am schlimmsten, danach wurde es langsam besser. Die Trauer nimmt weniger Raum ein, das "normale" Leben kehrt zurück. Am Anfang war es als ob das Leben ein Karussel ist, wie der berüchtigte Spruch sagt "das Leben geht weiter", aber ich stand eine Weile neben dem Karussel und fuhr nicht mit. Irgendwann wollte ich von selbst wieder mit fahren.

Ich habe damals hier im Forum eine Freundin gefunden. Wir kamen aus der gleichen Stadt und unsere Mütter waren im Abstand von nur sechs Tagen gestorben. Sie waren sogar im gleichen Krankenhaus behandelt worden, aber ohne das Internet hätten wir uns nie kennen gelernt. Wir haben uns das ganze erste Jahr lang geschrieben und uns erst dann persönlich getroffen. Wir konnten uns alles schreiben, was wir fühlten, egal wie negativ das für andere geklungen hätte. Das war eine große Hilfe für mich. Unzensiert erzählen können, was ich fühle. Ich muste mich nicht rechtfertigen, muste nichts erklären und ihr ging es genauso.

Ich würde jedem raten am Anfang so viel wie möglich darüber zu sprechen, wenn das Bedürfnis da ist. Wenn sich keine Freunde finden, dann in einer Trauergruppe oder in einer Gesprächstherapie. Nur so kommt man irgendwann zur Ruhe.

Lieben Gruß

FridaB