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Alt 15.05.2006, 21:24
lamandarina lamandarina ist offline
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Standard AW: hirnmetastasen, wer hat erfahrung????

hallo liebe johanna,

vielen dank, dass du fragst, wie es meiner mama geht. habe zu der op, die letzten mittwoch stattfand, kurz einen beitrag unter dem thema psychische folgen hirntumor op geschrieben, vielleicht hast du das ja gelesen.

meiner ma geht es sehr schlecht, sie hat immer noch gelegentlich halluzinationen und angstattacken, sie ist enorm schwach und kann so gut wie gar nichts mehr allein machen. samstag und sonntag war ich je 4 stunden im krankenhaus bei ihr, gestern zum muttertag hab ich ihr einen schönen blumenstrauß in ihren lieblingsfarben mitgebracht. ihre linke hand ist taub und auch mit der rechten kann sie kaum was machen. sie sieht so völlig verändert aus, so verletzt wie ein kleines reh, physisch und psychisch, ihre augen sind so groß und traurig, ihr armer körper so aufgedunsen vom cortison, doch wenn ich lächle versucht sie es auch ... sie kann sich nicht mehr allein anziehen, oder essen, oder auch nur telefonieren, sie ist völlig hilflos und sehr schwach und müde. ich würde ihr so gern die hälfte meines lebens schenken, damit sie wieder gesund sein kann, laufen und lachen ... es ist so unerträglich, ich bin selbst völlig am ende und mein armer papa auch; die letzten nächte hab ich mich in den schlaf geweint.

ich weiß, dass es dir auch nicht gut geht, es tut mir so leid, dass ich dich bisher gar nicht danach gefragt habe, denn ich weiß doch, wie gut es tut, wenn man weiß, das jemand alles nachfühlen kann. ich bin eben nur so sehr erschöpft und mir gehen tausend dinge durch den kopf. ich denke trotzdem an dich und auch an all die anderen, die so ein schweres los haben.

ich wünsche mir so sehnlich, dass meine mama wenigstens noch die freude haben könnte, ein enkelkind zu haben. bis vor wenigen wochen wollte mein freund das auch noch, es war alles schön, doch nun bin ich nicht mehr die selbe, da ich nur noch traurig bin, und er entfernt sich immer mehr von mir. spätestens im november wird er mich verlassen, dann werde ich auch noch diese stütze in meinem leben verlieren, dann habe ich gar nichts mehr, was mich glücklich machen kann ... er meint, er möchte sein leben leben, so wie er es sich vorgestellt hat, und nichts für mich 'opfern'. früher hat er gesagt, er würde immer zu mir halten, in guten wie in schlechten zeiten, doch jetzt ist alles anders. als meine ma 1998 das erste mal so krank war, hat mich mein damaliger freund auch verlassen, weil ich einfach nicht mehr lachen konnte ... wie soll ich das nur noch einmal schaffen? sorry, dass ich so mein herz ausschütte, aber vielleicht kannst du mich ja verstehen?

im moment ist alles so trostlos, ich bin wirklich ganz unten angekommen ...

LAMANDARINA
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