Thema: Lungenkrebs?
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Alt 27.04.2006, 14:51
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milki1 milki1 ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs?

Hallo Karin!

Ja ich kann mir vorstellen wie Du Dich jetzt fühlst und um ehrlich zu sein, bin ich ein wenig sauer auf Eure Ärzte, dass Sie alles auf Dich abwälzen! Wenn die Diagnose der Bronchoskopie da ist (und das dürfte bei einem guten Krankenhaus morgen der Fall sein!) müssen Sie mit Euch (nicht nur mit Dir), bzw. zumindest mit Deiner Mutter darüber reden! In was für einem Krankenhaus seid Ihr? In einer Fachklinik?

Die Geschichte meines Vaters kannst Du eigentlich so nirgends so richtig nachlsesen, da ich keinen eigenen Thread eröffnet habe. Bei uns kam die Diagnose letztes Jahr im September: Lungenkrebs, Kleinzeller, T4 N2 M1 Lebermetastasen - nicht mehr heilbar! Auch unsere kleine Welt war zusammengebrochen und es drehte sich alles wie im Karussel! Eine befreundete Ärztin hatte uns aber direkt ein Bett in der Ruhrland Klinik Essen besorgt (Lungenfachklinik) und dort war er wirklich 1A aufgehoben. Die Chemo startete Ambulant in der darauffolgenden Woche... Es war ein auf und ab und hinterher durch die starke Chemo immer mehr ein ab für meinen Vater! Aber der Tumor verkleinerte sich und die Lebermetastasen verschwanden. Die letzte Chemo im Februar hatte zur Folge, dass der Tumor ganz verschwand und auch keine Lebermetastasen mehr aufzufinden waren! Mein Vater war also dem Tod nochmal von der Schippe gesprungen...vorerst! Ich weiss das dieser Krebs nicht heilbar ist und das weiss mein Vater auch. Die Ärzte waren von Anfang an sehr ehrlich zu ihm und haben ihm auch gesagt, schafft er die Chemo nicht, hat er nicht mehr lange! Mein Vater hat den Kampf aufgenommen und ich hoffe er wird noch lange eine komplette Remission haben. Wir wisssen das es ein sehr aggressiver Krebs ist und wiederkommen wird, aber zuersteinmal haben wir ihn zum Teufel gejagt!

Zum Zeitpunkt der Diagnose war mein kleiner auch gerade 2 3/4 Jahre alt und er hat miterlebt wie sein Opa durch die Chemo, durchgestandene Lungenentzündung und und und immer mehr zusammensackte! Aber wäre mein Kleiner nicht gewesen, hätten wir so manche Zeit nicht so gut durchgestanden, er hat selbst meinen damals so geschwächten Vater zum lachen gebracht!

Ich wünsche Euch von Herzen, dass es noch nicht zu spät ist und man Deinem Vater noch helfen kann! Lasst Euch von den Ärzten alles aber auch wirklich alles bis ins kleinste erklären! Fragt nach, bohrt nach! Lasst Euch die Krankenakte zu Einsicht geben! Das ist Euer Recht und manchmal gar nicht so verkehrt! (Mein Vater wurde einmal während der Chemo Notfall mäßig wegen einer Lungenentzündung in ein örtliches Krankenhaus gebracht. Dort hat man 3 Wochen an ihm rumgedoktert! Ich bin jeden Tag hin, um auch wirklich immer alles zu überprüfen, hat er die richtigen Medikamente (hatten viel zu tun dort die Schwestern und es kam 2 Mal vor, dass er die falschen Medikamente für den Tag bekam) wie sind die Blutwerte, was wurde gemacht....! Als wir den Eindruck bekamen, dass man mit meinem Vater dort überfordert war und nichts mehr gemacht wurde, haben wir um eine Verlegung gebeten und man merkte so richtig das aufatmen der Ärzte, ja kein Thema können wir gerne verlegen. Also haben wir uns wieder um ein Bett in der Ruhrland Klinik bemüht und er konnte am folgenden Tag verlegt werden. Innerhalb 5 Tagen war die Lungenentzündung weg und er konnte seine Chemo endlich weitermachen!)

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit, denn egal wie die Diagnose ausfällt es ist nie ein leichter Weg!

Ich drück Deinem Vater ganz fest die Daumen! Dir und Deiner Familie sende ich ein dickes Kraftpaket!

Liebe Grüsse
Milki
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