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Alt 11.04.2006, 22:42
Andrea 76 Andrea 76 ist offline
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Hallo,

2006 sollte mein Jahr werden (vielleicht wird es das auch noch). Nachdem ich beruflich mehrere Jahre fern der Heimat mit zuletzt nicht gerade erfreulichen Job verbracht hatte, sah es Anfang Dezember für mich sehr gut aus: neuer Job + neue (Traum-)Wohnung = neues Leben.
Mitte Dezember bezog ich meine neuen vier Wände im Kölner Umland - Arbeitsbeginn im neuen Job Anfang Januar. Weihnachten (ein Datum was ich wohl nicht so schnell vergesse) erwachte ich mit Schmerzen in der Brust. Dachte erst, ich hätte mich beim Schleppen der Umzugskarton verhoben, beim Abtasten der Brust bemerkte ich dann aber ein kleinen Knoten. Hab mir daraufhin gleich mal eine Frauenärztin (Glücksgriff) gesucht, die fürs erste Entwarnung gab, wäre bestimmt nicht so schlimm, wolle sie sich aber noch mal genauer mittels Ultraschall anschauen. Tja und damit rollte dann die Maschinerie an, die seit dem nicht mehr stoppen will:
Ultraschall – Diagnose: dubioser Knoten; Mammographie - Diagnose: dubioser Knoten, sollte man entfernen lassen; Stanzbiopsie - Diagnose: gut differenziertes muzinöses Karzinom.

Sechs Tage später lag ich auf dem OP Tisch und wurde Brusterhalten (laut Aussage eines Freundes wurden mir fünf Tafeln Schokolade entnommen) operiert.

Nach einer ewig langen Wartezeit (zu mindestens kam es mir so vor) von zwei Wochen bekam ich dann die Untersuchungsergebnisse und die weiteren Behandlungsschritte mitgeteilt:
Diagnose: 1,5cm großer Tumor pT1c, pN0. pR0, G1, M0, Hr pos. Her2 neu neg.
Behandlung: Bestrahlung (vermutlich ohne Boost, da man das Tumorbett nicht mehr orten kann) und Hormontherapie (2 Jahre Zoladex + 5 Jahre Tamoxifen); eine Chemotherapie muss ich ein Segen nicht machen.

Nun habe ich bereits meine zweite Zoladexspritze und die erste Woche Bestrahlung hinter mir. Obwohl ich nur 1,5 Monate in meinem neuen Job gearbeitet habe, wurde ich nach der Diagnose nicht auf die Straße gesetzt, sondern bekam die volle Unterstützung meines neuen Arbeitgeber. Jetzt freu ich mich riesig nächste Woche (neun Wochen nach der OP) mit der Wiedereingliederung anfangen zu können. Im Sommer wird die Feier zu meinem 30igsten Geburtstag nachgeholt. Die Pläne vom Kinder kriegen, habe ich erst mal verschoben, aber ich geben trotzdem die Hoffnung nicht auf, eines Tages ein eigenes kleines Würmchen in den Armen halten zu dürfen. Danke an alle, die mir diesbezüglich schon Mut gemacht haben.

Möge der Krebs unsere Körper nach der Therapie für immer verlassen haben.

Andrea 76
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