Einzelnen Beitrag anzeigen
  #2  
Alt 03.03.2006, 14:06
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.02.2003
Ort: Im Süden
Beiträge: 3.314
Standard AW: warum whipple bei duodenalkarzinom?

Hallo dipsi,

Ich habe dir hier einen Ausschnitt von der Krebsinfo, damit du dir Komplexizität der Erkrankung vielleicht ein wenig besser vorstellen kannst.
Hoffentlich gibt dir der Artikel einige Antworten mehr.


Duodenalkarzinom:
Operative Therapie

Bei malignen Tumoren des Duodenums ist je nach Ausdehnung die partielle Duodeno-Pankreatektomie nach Whipple, bzw. modifiziert nach Traverso-Longmire, durchzuführen, wobei der Allgemeinzustand des Patienten und die potentielle Kuration die Indikation entscheidend mitbestimmen. Bei weiter aboral liegenden Tumoren erfolgt die Segmentresektion und keilförmige En-bloc-Resektion des Mesenteriums entsprechend dem Lymphabflußgebiet bis zum Stamm der Arteria mesenterica superior. Außerhalb davon liegende vergrößerte Lymphknoten werden ebenfalls reseziert und histologisch untersucht. Eine Hemikolektomie mit entsprechender Lymphknotenresektion kommt bei Tumoren des distalen Ileums zur Anwendung.

Bei malignen Lymphomen des Dünndarmes hängt das operative Vorgehen auch von der Tumorausdehnung ab: Einzelne befallene Abschnitte werden reseziert. Bei multiintestinalem Befall besteht die Gefahr eines Kurzdarmsyndroms. Die Resektion großer Herde dient zur Vorbeugung eines möglichen Ileus und/oder Perforation unter Chemotherapie. Gerade beim Lymphom ist die Stadiengruppierung und Prognose vom genauen operativen Staging mit eventueller Leberkeilexzision und Lymphknotendissektion abhängig. Eine Splenektomie kann bei Vorliegen einer Splenomegalie und/oder gesichertem Milzbefall notwendig sein.

Weichteiltumore erfordern oft eine multiviszerale Resektion. Da sie bevorzugt retroperitoneal einbrechen, kann präoperativ eine Ureterenschienung notwendig sein.

Karzinoide treten nicht selten multifokal auf. Auch hier ist prä- und intraoperativ sorgfältig nach weiteren Herden zu suchen. Die Reduktion der Tumormasse ist hier auch unter palliativen Gesichtspunkten von großer Bedeutung, da die Beschwerden wie auch die Wirksamkeit der nachfolgenden symptomatischen Therapie wesentlich davon abhängt.


Gesamtartikel: http://www.krebsinfo.de/ki/empfehlung/gastro/S212.html
__________________
Jutta
_________________________________________




Mit Zitat antworten