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Alt 25.02.2006, 10:44
schwarzwaldmädle schwarzwaldmädle ist offline
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Standard AW: diffuses Astrozytom III und Strahlentherapie

Hallo Conny,

habe heute morgen deine Worte gelesen und schon wieder ein bissel Mut gefasst, aber grad hab ich mit meiner Mutter telefoniert und jetzt ist alles noch grauer.

Sie meinte, sie hätte gestern mit einer Ärztin in der Reha gesprochen und die hätte sie gefragt, ob sie die Situation mit meinem Vater denn realistisch sehe. Man könne versuchen, das man meinen Paps eventuell mit einer Gehhilfe trainiert (na das wäre doch schon was) und vielleicht ein paar Gehirnübungen macht. Aber eine Verlängerung der Reha nach 3 Wochen würde mit dem Krankheitsbild meines Paps überhaupt keinen Sinn machen.

Ja was ist das denn bitte schön? Wieso wissen die denn schon bevor sie auch nur eine Anwendung bei meinem Paps gemacht haben, was Sinn macht und was nicht? Wieso kann mal nicht einer der Kittelträger meiner Mutter auf die Schultzer klopfen und sie aufmuntern und sagen, "passen Sie auf wir spucken jetzt ordentlich in die Hände und dann erreichen wir das bestmögliche für Ihren Mann." Das nicht alles wieder Friede, Freude, Eierkuchen wird wissen wir selbst. Das muss uns nicht jeden Tag auf manngifaltige Weise von einem Arzt demonstriert werden.

Meine Mutter glaubt da blind jedes Wort.....der ist schließlich Arzt, der muss es ja wissen. Wenn ich dann sage, dass ich nicht aufgebe und daran glaube, dass man die Willenskraft und Training von Körper und Geist nicht unterschätzen soll, dann fährt mich meine Mutter nur an und sagt ich hätte doch eh keine Ahnung. Mag ja sein, dass ich die nicht habe - aber ich habe immer noch Hoffnung.

Wenn vielleicht auch nicht mehr ganz so viel wie am Anfang....aber es ist noch ein bissel Hoffnung da....das sollte reichen für den 13.04.: denn da ist das nächste MRT und da zeigt sich, was die Bestrahlung gebracht hat und was nicht.

Eigentlich glaube ich ja nicht an schlechte Omen aber: am 23.12. - EINEN Tag vor Weihnachten - haben wir von dem bösartigen Tumor erfahren. der 13.04. ist der Gründonnerstag - was erfahren wir dann EINEN Tag vor den Osterfeiertagen?

Außerdem hab ich furchtbare Sorgen um meine Mutter....sie sagte mir heute wieder, dass sie wohl die nächste sei.....sie ist überzeugt davon, wenn mal mein Paps nicht mehr ist, dann wird auch sie zusammen brechen und alles ist vorbei. Ich habe dann wohl den dummen Einwand gebracht, dass ich hier schon sehr viel gelesen habe - auch wie es "danach" weiter geht - und dass man nicht unterschätzen solle WIE VIEL Körper und Geist ertragen können. Klar ist es hinterher erst mal ein Bergab - aber die meisten haben gelernt mit dem Schmerz um zu gehen und haben gelernt weiter zu leben.
Ich weiß, das sind alles dumme Argumente die meiner Mutter so gar nicht helfen.....aber ich weiß auch nicht wirklich was ich sagen kann und was ich sagen soll was helfen kann. Ich stehe dem selbst so hilflos gegenüber.

Warum muss ich auch nur so weit weg wohnen.....ich kann leider nur ca. alle 4 Wochen im Moment nach hause fahren......aber dann meistens für mehrere Tage.....

Sorry, dass sind jetzt arg trübe Gedanken an einem arg trüben Tag....

Schönes WE euch allen
Liebe Grüße
Dagmar
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Es zählen nicht die Jahre im Leben sondern das Leben in den Jahren
Abraham Lincoln
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