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Alt 24.02.2006, 11:06
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tinemarinella tinemarinella ist offline
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Rotes Gesicht AW: Erwartet ein Kranker zu viel?

Hallo Nikola!

Ich denke nicht, daß Du zuviel erwartest. Die OP ist ja noch nicht lange her und jetzt kommt eine für Dich ungewisse Zeit mit der Therapie. Da solltest Du nicht alleine durch, aber festhalten kannst Du Deinen Mann nicht. Ich denke aber, daß es für Ihn auch nicht einfach ist. Ihr wolltet gemeinsame Kinder und das wird eben jetzt unter Umständen nicht so einfach klappen. Er braucht auch Zeit das zu realisieren. Vielleicht ist das nur eine ihm liebgewordene Freundin, mit der er reden konnte als Du im Krankenhaus warst. Such mit ihm das Gespräch vielleicht ist es wirklich harmlos.

Ich kenn das Gefühl, wenn man alleine mit seinen Sorgen und Ängsten ist und man denkt, die anderen müßten doch merken, daß es einem nicht gutgeht.
Diese dummen Sprüche mit "stell dich nicht so an" hab ich zwar nicht gehört, aber ich habs in den Gesichtern gesehen, wenn ich mich grade mal nicht zusammenreißen konnte und losheulte.

"Ach das packst du schon, du schaffst das, die haare wachsen doch wieder, das ist das kleinere übel." Das hab ich immer gehört. Mich hat da keiner ernst genommen und meine Bedenken und Ängste wurden einfach nicht akzeptiert.
Jetzt ist wieder alles ok, die Haare wachsen nach und ich versorge Sohn und Haushalt, genauso wie vor meiner Erkrankung - ich funktioniere wieder !
Warum sich dann noch Gedanken um mich machen.

Nikola, Du verlangst nicht zuviel, man wird nur für seine Umwelt unbequem, weil man Dinge anspricht, die keiner wirklich hören will. Es reicht oftmals wenn einer neben Dir steht und sagt: "Ich verstehe Dich!"
Ich hoffe, Du hast noch andere liebe Menschen um Dich herum, die Dich unterstützen und Dir Mut machen.

Fühl Dich gaaaanz fest gedrückt
außerdem ganz viel Kraft für die anstehende Therapie

Liebe Grüße
tinemarinella (2005 an Brustkrebs erkrankt)
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