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Alt 22.02.2006, 01:22
keks keks ist offline
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Registriert seit: 19.02.2006
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Standard AW: Tod durch Magenkrebs

Hallo Martina,

mir geht es 1 Jahr danach etwas besser... Gut kann ich nicht sagen. Ich lasse es mir zwar vor anderen nicht anmerken, aber wenn ich alleine bin, dann kommen mir oft die Erinnerungen wieder hoch. Die schönen wie die schlechten. Die schlechten Erinnerung und damit meine ich den gesamten Krankheitsverlauf meines Mannes und die Art und Weise, wie zum Schluß mit ihm im Krankenhaus umgesprungen wurde. Ja, ich würde sagen, es kommt oft richtiger Hass gegenüber dieser Klinik in mir raus.
Nach einem Jahr gewinnt man ein bißchen Abstand und sieht doch vieles realistischer, aber es tut noch verdammt weh und er fehlt mir auch wahnsinnig. Aber ich mittlerweile gelernt, daß das Leben weitergeht. Und meine Tochter gibt mir auch wenn sie noch so klein ist, sehr viel Kraft.
Mein Mann hatte durch den Krebs auch sehr abgenommen. Die OP wurde nach Eröffnung der Baudecke als inoperabel abgebrochen, da der Krebs schon Bauspreicheldrüse, Bauchfell, Milz, Tripus halleri befallen hatte. Nach der OP traten Knochenschmerzen auf, wobei wir anfangs erst auf Nachwirkungen der OP getippt haben. Ich denke alles andere haben wir verdrängt. Aber dann war klar das es Knochenmetasten waren und dann bekam er auch Beulen am Hinterkopf, ebenfalls Metasten. Er hatte so 78 kg. normal und wog zum Schluß vielleicht schätzungsweise 60-65 KG.
Total abgemagert, aber er hat das essen auch verweigert bzw. er konnte nichts essen. Er sagte immer, er hätte es sich eine Blockade und das Essen würde in der Speiseröhre hängenbleiben. Er hatte 2 Monate vor seinem Tod auch einen Port gelegt bekommen. Darüber bekam er auch künstliche Ernährung, da er ja so gut wie gar nichts mehr aß und was das wichtigste war , immer Blut. Er musste meistens 2x pro Woche Bluttransfusionen bekommen, da sein HB-Wert durch die Blutung im Magen sank.
Durch seinen Tod ist in mir auch ein Teil gestorben, aber es hilft alles nichts, dass Leben geht weiter.

Marion

Hallo Dieter,

ich habe deinen Bericht gelesen.
Schön das du und deine Frau doch noch einige Zeit zusammen in "Fröhlichkeit" verbringen konntet. Das ist dir mit Sicherheit sehr gut in Erinnerung und so soll es auch bleiben.
Leider habe wir bei Diagnosestellung Krebs bei meinem Mann, (keine schönen Zeiten bzw. für ihn unbeschwerte und glückliche Zeiten) mehr mit ihm verbringen können, da er vom da an schon von Schmerzen geplagt war und es wurde immer schlimmer.
Es war die Hölle und ich war zu diesem Zeitpunkt schwanger.

Das Leben ist gemein und ungerecht und man kann nicht verstehen warum einem so etwas angetan wird. Aber das Leben geht weiter, aber es dauert eine Zeit bis man das begreifen kann.

Gruß,
Marion

Geändert von gitti2002 (19.05.2019 um 01:06 Uhr) Grund: Private Daten auf Wunsch entfernt
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