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Alt 21.02.2006, 09:24
tina1000 tina1000 ist offline
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Standard AW: Tod durch Magenkrebs

Hallo,
meine kleine ist ein großer Halt für mich. Sie zwingt mich dazu wieder in den Alltag zu kommen. Und das ist gut so. Es sind nur Kleinigkeiten. Morgens pünktlich aufstehen, Essen kochen, einkaufen. Aber all das hilft weiter zu leben und nicht zu verzweifeln.
Jürgens Diagnose kam im April 2005. Es war von Anfang an klar, das er es nicht überleben wird. Sein Magenausgang war komplett zu. Die Leber und auch das Bauchfell waren schon befallen. Ihm wurde ein Magenumgang gelegt, damit er wieder essen konnte. Ab Juni folgte dann die Chemotherapie, die er eigentlich relativ gut vertrug.
Wir hatten einen sehr schönen Sommer. Er konnte wieder richtig essen. Ich konnte gar nicht so viel ranschaffen, wie er verputzte. Er hatte im Sommer sogar wieder zugenommen. Die Hoffnung, das eine Operation ihm doch noch das Leben retten könnte war natürlich immer da. Wunder gibt es immer wieder. Obwohl die Chemo gut anschlug, war im Herbst schnell klar, das an eine OP nicht zu denken war.
Ab da veränderte er sich. Er wurde sehr ruhig, oft auch abwesend. Für uns beide war jetzt endgültig klar: Wie lange noch?
Er konnte immer schlechter essen, ab Weihnachten blieb nichts mehr drin.
Kurz nach Silvester begannen wir mit künstlicher Ernährungen über den Port.
Wir hofften, das er dadurch nochmal auf die Beine kommen würde.
Als nach 2 Wochen keine Besserung zu spüren war, verweigerte er diese.
Danach wurde er immer schwächer. Er wog zum Schluß von 125 Kilo nur noch 68. Übermorgen ist es drei Wochen, das er für immer von uns gegangen ist.

Im Moment geht es mir noch ganz gut, aber ich habe schon von vielen gehört, das das Schlimmste noch kommt.
War das bei dir so?
Wie gehst du heute damit um, 1 Jahr danach?

Martina
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