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Alt 14.02.2006, 12:39
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Sandra! Sandra! ist offline
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Registriert seit: 13.09.2005
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Standard AW: Magenkrebs, Metastasen, Chemo, Blutübertragung und jetzt noch Bauchwasser!

Hallo Marion!

Da bin ich ja etwas beruhigt, wenn er „nur“ zur Wasserentnahme ins Krankenhaus musste und es ihm sonst den Umständen entsprechend gut geht! Wenn er dich und deinen Sonnenschein erst mal wieder zu Besuch da hat, wird er schon wieder zügig genesen und auf die Beine kommen! Mit deiner Grippe musst du wirklich aufpassen! Aber nicht nur wegen deines Vaters! Sondern auch deinetwegen! Ich habe letztes Jahr einiges geschludert und nichts richtig auskuriert, so dass ich dann gegen Ende des Jahres ein völlig instabiles Immunsystem und mir jeden Mist sofort eingefangen hatte. Durch die ganze Aufregung und Hektik habe ich mir keine Ruhe gegönnt. Das war falsch! Das weiß ich nun. Vor allem habe ich meinen Tennisarm (hervorgerufen durch den ganzen Hausbau) völlig verschleppt, so dass der Arzt zurzeit nicht wirklich weiß, wie er den wieder hinbekommt. Eine OP kommt erst mal nicht in Frage! Na ja, schauen wir mal. Jedenfalls kann ich nun nicht so viel bei der Kellergestaltung mithelfen. Aber was soll’s! Dann dauert es halt länger.Immerhin ist der Rest des Hauses fertig!

Letzte Woche und vor allem Wochenende war ich schon sehr traurig, da mein Vater mir unheimlich fehlt. Am Wochenende war mein Schwiegervater zum freiwilligen Arbeitseinsatz bei uns zu Besuch da. Das war irgendwie richtig komisch. Mein Vater hätte uns auch so gerne geholfen und vor allem auch mal selbst das Haus mit seinen Augen besichtigt. Er hatte es ja nur als Rohbau gesehen und später dann auf meinen selbst gedrehten DVD-Film. Meine Mutter sagt immer, dass mein Vater uns nun bestimmt schon öfter besucht hat und bestimmt auch sehr stolz darauf ist, wie schön das Haus geworden ist. Aber irgendwie ist das nicht das selbe. Sonntag Nacht musste ich dann wieder ganz viel weinen, obwohl ich gar nicht wollte. Ich weiß ja, dass es ihm nun viel besser geht und er von seinem Leiden erlöst wurde. Aber dann ist der Schmerz über den Verlust einfach größer und seine Gefühle kann man nun mal nicht so einfach steuern. Das gehört nun einfach zu meinem Leben dazu. Gleichzeitig bin ich aber auch immer wieder froh, dass ich mit meinem Vater so viel Zeit verbracht habe. Ich spüre noch heute seine herzlichen Umarmungen und höre noch immer seine lieben Worte und sein Lachen. Ach ja, ... mein Vater ... mein Held!

Du kannst mir aber trotzdem immer schreiben und mir über die neuesten Sachen berichten. Das ist wirklich nicht schlimm! Ich schwör!

Viele liebe Grüße
Sandra
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