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Alt 30.01.2006, 00:44
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Sonja26 Sonja26 ist offline
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Registriert seit: 29.01.2006
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Lächeln AW: Einsam

Liebe Tanja,

gerade habe ich Deinen Eintrag und die Antworten gelesen.
Es ist immer schrecklich wenn eine Mutter krank ist, besonders natürlich wenn es so eine schwerwiegende Krankheit ist.

Du hast geschrieben, Du glaubst an ein Leben danach. Das ist schon mal viel wert, finde ich.

Ich hoffe es ist nicht zu aufdringlich wenn ich Dir jetzt eine Schriftstellerin empfehle, habe schon einige Bücher von ihr. Sie heißt Elisabeth Kübler-Ross. Sie hat selber schwer leiden müssen, hatte mehrere Schlaganfälle bis sie letztes Jahr erlöst war. Sie hat sich mit Sterben und Tod auseinandergesetzt und hat vielen Menschen Hoffnung gegeben. So hat sie auch mir sehr viel Hoffnung gegeben und auch ein wenig Freude, all meine verstorben Freunde und Familienmitglieder eines tages wiederzusehen. Da würde ich Dir das Buch "Über den Tod und das Leben danach" empfehlen. Es ist sehr schön und einfühlsam geschrieben und hat mir (auch meiner Freundin) viel Kraft gegeben.

Aber ist es denn wirklich zu erwarten, dass Deiner Mutter hier nicht mehr geholfen werden kann?

Letztes Jahr war eine Bekannte von mir in der Klinik, die Ärzte haben ihr nicht viel Hoffnung gemacht, eine Chance aus der OP wieder aufzuwachen war etwa bei 10 %. Ihre Kinder (alle schon Erwachsen) haben sich von ihr für immer verabschiedet und wir alle haben nicht damit gerechnet, aber es geschah ein Wunder. Nach schon zwei Tagen konnte sie wieder aufstehen, lachen, essen - einfach ein Wunder. Es geht ihr super, sie ist mittlerweile Anfang 70. Ich wünsche jedem Patienten, dass er/sie genauso gesund wird wie diese Frau.

Allerdings ist eine ihrer Töchter zusammengebrochen, weil sie immer für die Mutter da sein wollte, selbst nicht mehr an die eigene Familie und an sich gedacht hat. Damit war niemandem geholfen und deswegen:

Du darfst bei allen Problemen nicht vergessen, dass Du selber auch wichtig bist und auch eine Erholung brauchst. Selbst wenn es nur ein einziger Tag ist. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht leicht ist mal nicht hinzugehen und die Angst vor "Selbstvorwürfen" falls was passiert. Irgendwo musst Du aber auch mal versuchen zu entspannen, etwas anderes sehen, eine Schulter zum ausweinen haben und Menschen haben die FÜR DICH da sind. Du bist verheiratet und ihr habt sicherlich geheiratet "in guten wie in schlechten Tagen" ? Das gilt auch für Deinen Mann oder hat er geschwiegen? Hast nur Du "Ja" gesagt?

Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit, aber auch Mut "Ja" zu Dir zu sagen. Wie wäre es mit einem kleinen Spaziergang, irgendwo in einem Park oder an einem Fluß (weiß ja nicht wo Du wohnst). Das WEtter soll schön werden, zwar kalt aber schön. Vielleicht hilft Dir das ein wenig. Versuchs einfach mal.

Liebe Grüße, Sonja
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