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Alt 21.01.2006, 11:54
chrischan chrischan ist offline
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Standard AW: Rückkehr zum Job nach Krebs

Hallo,

habe zwar eine etwas andere Erkrankung, musste mich mit dem Thema aber auch auseinandersetzen.
Ich hatte letzten April eine Stammzelltransplantation wg. Hochrisiko-MDS. Ich bin seitdem krankgeschrieben, zunächst bis kommenden April.
Da ich aber selbst wieder etwas tun wollte, hat meine Ärztin mir vorgeschlagen, eine schrittweise Wiedereingliederung in das Arbeitsleben zu beginnen. Das Ganze läuft unter dem Stichwort "Hamburger Modell" und sieht für mich so aus.
Im November und Dezember 10 Stunden in der Woche, ab Januar 20 Stunden, ab März 30 Stunden, ab Mai (wenn alles weiter so gut läuft) wahrscheinlich wieder Vollzeit. Im Februar findet noch eine vierwöchige Reha statt.

Das Ganze muss mit dem Arzt zusammen geplant und bei der KK beantragt werden. Der Arbeitgeber muss seine Zustimmung erteilen (,was er in der Regel auch gerne tut, weil er in dieser Zeit keinen Lohn bezahlen muss). Man erhält weiter Krankengeld.

Der Vorteil ist natürlich, dass man sich wieder langsam ins Berufsleben zurücktasten kann. Vom Status her ist man weiter krankgeschrieben, kann sich also bei Verschlechterung des Gesundheitszustands oder Überforderung sofort wieder zurückziehen bzw. einen Gang zurückschalten. Andererseits sieht dein Arbeitgeber, dass es vorangeht und du nach und nach wieder belastbarer bist.

Sofort wieder volles Rohr zu arbeiten halte ich auch für falsch, selbst, wenn man es sich zutraut. Es ist ja nicht nur der Körper, der sich wieder an die Belastung gewöhnen muss, sondern auch die Psyche muss erst wieder lernen, dass es andere Dinge im Leben gibt als den Kampf gegen die Krankheit.

Liebe Grüße
Christian
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