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Alt 11.01.2006, 21:29
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atebete atebete ist offline
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Registriert seit: 19.10.2005
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Standard AW: Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

Hallo Ihr Lieben,

habe heute in meiner Post eine "Trost-Karte" vorgefunden, mit Sprüchen drauf. Einen davon wollte ich Euch nicht vorenthalten, denn er trifft auf uns alle zu. Es ist ein Spruch von Heinrich Heine:

"Anfangs wollt ich fast verzagen,
und ich glaubt, ich trüg es nie;
und ich hab es doch getragen -
aber fragt mich nur nicht, wie?

Ich bin der Meinung, einen treffenderen Spruch kann es kaum geben. Wir alle haben unser "Päckchen" mit uns und unseren Lieben zu tragen, und wir fragen uns alle, wie schaffen wir das oder wie haben wir das bloß geschafft.

Aber nun:

Wie geht es Euch und Euren Lieben?????
Hat schon jemand was von Liz und Willy gehört??? - sind schon lange überfällig, oder ????

Habe den morgigen Tag freigenommen,
die Heizungsableser kommen, und morgen werden endlich das Pflegebett und der Toilettenstuhl abgeholt. Ein weiterer kleiner Schritt zur Normalität, wenn dann am Samstag wieder das Schlafzimmer aufgebaut wird. Muß zwar dann zwei Nächte im Wohnzimmer schlafen, aber das macht nichts, hauptsache die Hilfemittel sind weg, denn sie erinnern einen noch immer an das ganze Dilemma.

Es ist zwar wahnsinnig gut, dass es diese Hilfsmittel gibt, das will ich gar nicht bestreiten, aber so lange wie sie noch hier sind, werde ich immer an die schlimmste Zeit erinnert, die ich mit Norbert durchleben musste. Wenn das Pflegebett wieder weg ist, kann ich mich vielleicht auch wieder an die schönen Stunden mit Norbert erinnern. Zur Zeit sehe ich immer nur, wie ich ihn ins Bett bringen musste und er versuchte, Rücksicht auf mich zu nehmen, aber es doch nicht immer so konnte, wie er es für sich erhofft hatte.

Tut mir leid, aber mir laufen im Moment wieder die Tränen.

Ich verabschiede mich für heute.

Eure Beate
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Die Zukunft wird siegen
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