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Alt 05.01.2006, 15:25
gandolf gandolf ist offline
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Standard AW: Kleinzeller und Chemo

Hallo,

so, hab' mich jetzt umfassend (soweit es mir als Laie möglich ist) über 'Fatigue' informiert, einiges aus dem www ausgedruckt und diese Unterlagen auch meinem Schwiegervater gegeben.
Mitlerweile war auch die Hausärztin mal wieder bei meiner Schwiegermutter und hat sie turnusmäßig begutachtet/untersucht.
Ihr war das Symptom des Fatigue auch durchaus bekannt, hat es aber bisher nicht für notwendig erachtet meine Schwiegereltern darüber zu informieren bzw. etwas dagegen zu unternehmen...

Momentan ist -wie schon erwähnt- die Sitaution sehr verfahren. Das heißt meine Schwiegermutter befindet sich aktuell (wir haben sie gestern besucht) in einem -wie ich finde- äußerst desolaten Zustand. Sie ißt kaum, trinkt wenig, ist fast nicht mehr ansprechbar, bewegt sich mitlerweile gar nicht mehr, selbst blosses Stehen ist ihr ohne Unterstützung nicht mehr möglich, Beinmuskulatur scheint kaum noch vorhanden.

Mein Schwiegervater gibt sich wirklich alle Mühe und ich kann mir kaum eine bessere Pflege als durch ihn vorstellen; aber Schwiegermutter verhält sich in allen Dingen mehr als passiv. Darauf angesprochen reagiert sie entweder gar nicht oder mit leeren Versprechungen (...'ich werd' jetzt besser mitarbeiten' o.ä.).

Am kommenden Montag ist dann Vorstellung im Krankenhaus, es soll entschieden werden ob der nächste Chemo-Zyklus stattfinden soll.
Das Fatale ist -ich wiederhol' mich da- dass sie die Tragweite der extremen Nebenwirkungen offensichtlich nicht zu erkennen vermag und höchstwahrscheinlich ihre Zustimmung geben wird.
Wir haben jetzt beschlossen dass wir wenigstens mal eine gründlichere Untersuchung bei den Ärzten anregen wollen - also nicht nur die Erhebung des Blutbildes. Denn es sollte doch festgestellt werden ob die letzten Chemos irgendwas gebracht haben, oder liege ich da falsch ?

Ich will nicht jammern, aber mitlerweile stosse ich an meine eigenen Grenzen auch wenn's wirklich nicht um mich geht.

Ich frage mich manchmal wie Angehörige die sich außer um den Patienten in ihrer Familie auch noch um die eigene, übrige Familie kümmern können, also zum Beispiel um die Kinder oder so. Davor zolle ich höchsten Respekt.
Wir, also meine Frau und ich, haben keine Kinder und sind trotzdem total im A.....

Die Erkrankung bei Schwiegermutter wurde Anfang August festgestellt, das sind jetzt ziemlich genau 5 Monate bis heute. Jedesmal bzw. von Besuch zu Besuch denke ich: es müßte doch jetzt auch mal in irgendeiner Form wenigstens ein Stück aufwärts gehen, aber es wird eigentlich immer schlimmer.

So, wollte mir das einfach mal von der Seele schreiben.
Ich glaube dass es bei Euch selbst und/oder bei euren Lieben ähnlich aussieht und Ihr wißt wovon ich rede (schreibe).

Wir müssen jetzt erstmal den kommenden Montag abwarten,
ich wünsche jetzt schonmal allen ein schönes Wochenende,

gandolf

Geändert von gandolf (05.01.2006 um 15:27 Uhr)
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