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Alt 20.11.2005, 17:38
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Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 07.05.2003
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Standard AW: Nierenzellkarzinom G3- das Ende?

Hallo Annette,
ich halte nichts von Statistiken, jedenfalls nicht, wenn es um eine Vorhersage über die Lebensdauer geht. Statistiken sind Beobachtungen aus der Vergangenheit, es sind Durchschnittswerte, die gewaltige Abweichungen einfach nicht wiedergeben. Wenn Du nun schon von "schlechten" Statistiken schreibst, dann will ich Dir eine bessere nicht vorenthalten.
Statistiken geben Prozentzahlen der durchschnittlichen Überlebensdauer in Jahren an. So sagt DAS ROTE BUCH der Hämatologie und internistischen Onkologie beim Nierenzellkarzinom, bei Standardtherapie: Überlebensrate bei Statium T3b-c nach 5 Jahren 50%. Dein Vater gehört wie ich zu Stadium T3b. Hier wird nicht zwischen G1 und G3 unterschieden. Inzwischen gehöre ich sicher zu den genannten 50%. Warum sollte es Deinem Vater schlechter gehen?
Ich verwiese besonders auf Heino, der hier viel geschrieben hat. Er hatte die Diagnose vor 12 Jahren. Seine Lungenmetastasen wurden in mehreren Oprerationen entfernt.
Euer Anästhesist hätte besser geschwiegen. Was wird er sagen, wenn Dein Vater nach 8 Jahren immer noch lebt? Wird er sich dann entschuldigen?
Mir wurden ohne Therapie 12 - 18 Monate vorausgesagt. Das war vor 60 Monaten!
Bevacizumab ist einer der neuen Angionesehemmer, das sind Präparate, die das Wachstum neuer Blutgefäße zur Ernährung des Tumors unterdrücken. Dazu gehören auch das Sorafenib u.a. Gerade das Nierenzellkarzinom gehört zu den Tumorarten, die besonders intensiv neue Blutgefäße ausbilden. Deshalb macht man sich gerade hier auch große Hoffnungen auf neue Therapiemöglichkeiten. Die Präparate können in Tablettenform eingenommen werden, haben angeblich auch weniger Nebenwirkungen als die übliche Chemo, sind aber noch nicht im Handel zu haben. So kann man nur über eine Studie diese Präparate bekommen. Ihr solltet Eure Ärzte danach fragen.
Nach den Krebsfällen im Bekanntenkreis würde ich mich nicht richten. Die sollten Euch kein Vorbild sein. Ich bin sehr anspruchsvoll, ich will nur das beste, ich will meinen eigenen unabhängigen Weg gehen. Unabhängig von Statistiken und Nachbarschaftsgeflüster. Bisher klappt es.
Angst mach krank. Freude macht gesund.
Alles alles Gute und viel Hoffnung
Rudolf
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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