Thema: Papa
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Alt 02.11.2005, 16:10
Monica Monica ist offline
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Standard AW: Papa

Liebe Tina,

ja, es ist wirklich hart, vor allem wenn derjenige noch so jung ist. Mein Papa war 69, was ja eigentlich auch kein Alter ist. Bei uns hat das ganze 2 Monate gedauert. Am 25. August 2004 haben wir die Diagnose erhalten - Gallengangstumor - und am 26. Oktober ist mein Papa an den Folgen der OP (Sepsis) gestorben. Mein Vater hatte gar keine Schmerzen als er ins Krankenhaus überwiesen wurde, nur Blut im Urin und eine leichte Gelbfärbung. Zuerst hieß es, es seien Gallensteine. Nach mehreren Untersuchungen haben wir dann die schreckliche Diagnose erhalten.
Wir hatten so viel Hoffnung, bis zum Schluss. Das schlimme war, dass mein Papa sich noch nicht einmal äußern konnte. Nachdem die Sepsis festgestellt wurde, kam er auf die Intensiv mit einem dicken Schlauch in der Luftröhre. Allein der Anblick und der Gedanke, so einen Schlauch im Mund ertragen zu müssen, hat uns schon das Herz gebrochen. Schließlich wurde ein Luftröhrenschnitt gemacht. Wir waren etwas erleichtert, dass mein Papa diesen dicken Schlauch nicht mehr ertragen musste. Allerdings konnte er durch den Röhrenschnitt dann auch nicht mehr sprechen. Wenn ich an die Zeit denke, bricht es mir immer noch das Herz!
Mein Papa ist im Krankenhaus gestorben und zwar noch nicht einmal in Stuttgart (wo er über 30 Jahre lang gelebt hat), sondern in einer fremden Stadt - Heidelberg. Wir sind jeden Tag von Stuttgart nach Heidelberg gefahren - es war eine verdammt harte Zeit!
Ich hätte meinem Papa so gern geholfen - ich hätte alles für ihn getan!!! Aber leider ist man den Ärzten so machtlos ausgeliefert.

Der einzige Gedanke, der mich jetzt ein wenig tröstet ist der, dass ich daran glaube, dass es meinem Papa jetzt gut geht, dass er glücklich ist!

Dass mein Papa so früh gehen musste kann ich akzeptieren. Nur hätte ich mir gewünscht, dass es nicht auf diese Weise geschehen wäre. Früher dachte ich immer, dass es für die Hinterbliebenen schlimm sein muss, wenn jemand ganz plötzlich innerhalb von Minuten an einem Herzinfarkt oder Autounfall stirbt. Inzwischen denke ich, dass dies noch ein "besserer" Tod ist. Mitansehen zu müssen, wie ein geliebter Mensch leiden muss, ist kaum zu ertragen!
Und doch werden wir lernen müsen, damit zu leben.

Wie alt bist Du? Hast Du noch Geschwister? Wie geht es Deiner Mama?

Ich drück Dich!

Liebe Grüße
Monica
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