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Alt 28.10.2005, 20:34
nessie nessie ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat krebs

Liebe Birgit,
deine Worte haben mich tief berührt. Sie tun mir wirklich gut. Ich weiß nicht, ob ich das Richtige mache. Ich weiß nur, dass ich meinen Papa unheimlich liebe und ich würd ihn auch nicht freiwillig gehen lassen. Aber wir haben einfach keine Chance und wir wollen es ihm so einfach wie möglich machen. Er hilft uns auch. Und ich bin unsagbar Stolz auf ihn. Wie er das alles meistert. Wie er mit der Erkrankung umgegangen ist und wie er gekämpft hat. Es ist so furchtbar, dass dieser Kampf nicht belohnt wurde. Ich hätts ihm sooo gegönnt.


Unglaublich war, was meiner Mutter und mir heute passiert ist. Der Hausarzt meine Vaters macht keine Hausbesuche und die Onkologin ( obwohl ihre Praxis nur zwei Minuten entfernt ist ) auch nicht. So waren wir gezwungen, für Papa einen zu suchen. Der Hausarzt hatte uns eine empfohlen. Wir stehen da also in der Anmeldung und schildern unser Problem. Da lehnt uns doch die Tresenschlampe (entschuldigt bitte meine Wut und den Ausdruck) ab. Auch der Hinweis, dass wir eine schwierige Situation zu bewältigen haben interessierte sie nicht die Bohne. Unfassbar, unmöglich, ich fand das ziemlich absurd. Da müssen wir doch tatsächlich Klinken putzen gehen, auf der Suche nach einem Hausarzt. Nach einem weiteren fehlgeschlagenen Versuch haben wir nun eine gefunden. Ob sie jedoch gut ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber wenigstens will sie helfen und macht auch Hausbesuche.


Ich danke euch auf jeden Fall für den Zuspruch. Er tut mir richtig gut und hilft mir, diese Zeit zu überstehen. Man sagt immer : Man wächst mit seinen Aufgaben. Ich habe gedacht, ich gehe an dieser Situation zu Grunde. Aber das stimmt nicht. Ich bin stärker denn je. Und diese Kraft muss bis zum Schluß halten. Ich kann auch kaum verstehen, wie viel Zeit ich bei meinen Eltern verbringe, wo ich doch eigentlich keine Zeit habe. Ich hab auch schon zu meinem Papa gesagt, wenn ich ihn nerve, dann soll er bescheid sagen. Ich glaube aber, er genießt meine Anwesenheit genauso. Eins muss ich ihm unbedingt noch sagen : Ich bin soooo stolz auf ihn !!! und ich bin dankbar, dass ich seine Tochter bin.
Ich wünsche allen hier, dass sie oder ihre Angehörigen diese miese Krankheit besiegen. Und wenn das nicht möglich, dann eine lange schmerzfreie Zeit.

Lieben Gruß

Nessie
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