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Alt 13.10.2005, 22:10
Tanne11 Tanne11 ist offline
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Standard AW: Es ist so unendlich schwer...

Liebe Siri !

Wenn ich Deinen letzten Bericht lese, denke ich immer an meine Mama. Ihr ging es genauso. Der "Abbau" fing damit an, dass es ihr schwerfiel zur Toilette zu gehen. Es kam der Blasenkatheter. Sie hatte einen "Shunt" gelegt bekommen weil es einfach nicht mehr möglich war noch eine stechbare Ader zu finden. Durch diesen bekam sie ständig Infusionen (NaCl) und die letzten Tage auch künstliche Ernährung.
Wenn Du vor dieser Entscheidung stehst pro oder contra künstliche Ernährung: stimme dafür. Wolltest Du verhungern/verdursten? Es ist in dieser Situation keinerlei Lebensverlängernde Maßnahme.
Meine Mutter hat zwei Tage vor ihrem geplanten letzten KH-Aufenthalt eine Patientenverfügung ausgefüllt (ganz schön kompliziert, was man da alles hinein interpretieren kann) und ganz eindeutig für eine künstliche Ernährung gestimmt. Sie wollte bloß keine künstliche Beatmung. Sie erhielt auch die letzte Woche nur Sauerstoff durch die Nase um die Atmung zu unterstützen. Ich glaube sie hatte auch Metastasen auf der Lunge wenn ich das so im Nachhinein betrachte. Sie hatte ganz arge Schwierigkeiten mit der Luft. Aber so richtig ausgesprochen hat es niemand.

Ein Morphinpflaster hatte auch meine Mutter. Das ist schon besser. Es wirkt direkt durch die Haut hindurch und das Morphin muß nicht erst noch durch den Magen wo es vielleicht noch mehr Nebenwirkungen verursacht.
(Meine Erklärung, bin keine Arzt).

Es ist schön, dass Du soviel Zeit für Deine Mutter hast. Pflege Sie, tu' alles was sie möchte und redet viel. Das tut gut.

Ich hatte zuletzt den Eindruck, dass meine Mutter zu keiner Gefühlsregung mehr Kraft hatte. Das kommt bestimmt auch alles vom Morphin.

Viel Kraft für Dich und Deine Familie aus dem Westerwald

Tanja
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