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Alt 12.11.2002, 23:21
Gast
 
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Standard Kübler-Ross und ihr Sterbephasen Modell

Liebe Afra,

kurz noch, bevor ich mich von hier zurückziehe.
Ich weiß nicht, was mich an dem Wort "Trauer" so befremdet.
Vielleicht empfand ich etwas dieser Art, wenn ich ganz ganz früher "Liebeskummer" hatte oder ähnliches.
Jedenfalls war es stets ein Schmerz, dessen Vergänglichkeit mir letztlich von Anfang an bewusst war.
Vielleicht ist es das, was dieses Wort jetzt so unpassend scheinen lässt ?
Denn es scheint mir doch den Glauben an Trost und die Suche danach zu beinhalten.

Ich habe neun Stunden lang in Augen gesehen, die schon viele Stunden zuvor keinen Lidschlag mehr gehabt
hatten und Atemzügen gelauscht, in denen nichts menschliches mehr war.
Und doch nach jedem Einzelnen auf den nächsten gehofft.
Dannach, dannach wird jeder Gedanke an Trost zur Farce.

Letztlich ist es wohl auch so, dass man sich auf diese Weise einer nicht formulierbaren Frage nähert,
auf die das Leben selbst keine Antwort bieten kann. Und jenseits des Lebens gibt es keine.
Doch ist es zugleich unmöglich, auf diese Antwort zu verzichten.
So würde ich es eher Verzweiflung, als Trauer nennen.

Was bleibt ist die Gewissheit, dass es richtig war, die Hoffnung geteilt zu haben,
als noch Zeit war, zu teilen.


Lillebror
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