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Alt 07.11.2002, 22:54
Gast
 
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Standard Kübler-Ross und ihr Sterbephasen Modell

Hallo Petra,

Bei Krebs ist wirklich schwer vorherzusagen, ob und wann jemand sterben wird. Und es wird wohl kaum jemanden geben der wirklich sterben will, wenn er eine entsprechende Diagnose erhält. Aber jeder muß dann für sich entscheiden, ob er noch genügend Kraft und Willensstärke hat, um den Kampf nocheinmal aufzunehmen.
Bei Krebs gibt es die Spontane-Selbstheilung. Aber KR hat ja nicht nur mit Krebspatienten gesprochen. Denk an die Frau aus England, die sich einen Erstickungstod ersparen wollte und vor Gericht für Sterbehilfe gekämpft hat. Es gibt Krankheiten da steht, ab einem bestimmten Stadium, der tödliche Ausgang fest.
Und nicht jeder Krebspatient stirbt direkt am Tumor, oft ist es das Versagen der betroffenen Organe und wenn zB die Nieren versagen, dann ist auch nicht mehr auf ein Wunder zu hoffen. In solchen Fällen kann man wohl von "Sterbenden" sprechen. Ich denke da ähnlich wie Anja, der Betroffene selbst "weiß und spürt ", ob er leben oder sterben wird.

Miteinander sprechen und sich verstehen, das ist sicher eine schöne Idealvorstellung, aber es gibt Menschen die es ihr Lebenlang nicht geschaft haben über Gefühle zu sprechen und die werden es leider am Schluß ihres Lebens auch nicht mehr schaffen. Kommunikation in der Familie klappt ja leider oft nicht so wie es für alle am besten wäre. Und miteinander reden und dem anderen zuhören kann sehr schwer bis unlösbar sein, wenn man das vorher nicht gelernt und erlebt hat. Die Familien die das können, brauchen solche Bücher nicht und lesen sie wohl auch nicht, aber was sollen die anderen machen?
Und da sind wir wieder beim Individuum und beim Respekt. Denn dazu gehört ja auch keine Gespräche aufzudrängen, die nicht gewollt sind.

Hallo Lillebror,

es gibt in meinem Bekanntenkreis niemanden der sich "ohne Grund" mit Sterben und Tod, also auch mit KR beschäftigt. Deswegen glaube ich das viele diese Bücher "hinterher" lesen. Das heist natürlich, das sie diese Wissen im Hinterkopf haben, wenn dann wieder jemand sterben sollte. Was dann wieder zu Deinem Ansatz past, das Leute KR im Kopf haben und falsch anwenden.

Ich habe da noch eine Theorie gefunden, find ich ganz interessant, nach KR "wissen" Patienten/Sterbende mit wem sie über was sprechen können (sie "interpretieren" ihre Angehörigen genauso wie anders herum) . Wer wie stark belastet werden kann. Was heißen kann, das der Patient selbst die Möglichkeit das er sterben wird akzeptiert hat, darüber aber mit bestimmten Angehörigen nicht spricht, weil er weiß/denkt das diese das nicht verktraften oder ablehnen etc. Kann natürlich auch anders herum sein, das der Patient hofft und kämpft und es den Angehörigen nicht wissen läßt. Also das verschiedene Angehörige vom Patienten verschieden/individuell behandelt werden. Was dann wiederum heist, das Angehörige desselben Patienten sich verschieden verhalten, aber jeder denkt er selbst liegt richtig.

Was hälst Du davon?

Gruß Tanja
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