Einzelnen Beitrag anzeigen
  #818  
Alt 21.06.2005, 15:22
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Krankheitsverlauf bei einem Glioblastom

Unsere Maman ist Samstag Abend gestorben. Drei der fünf Kinder waren bei ihr. Es war - soweit möglich - ein friedlich Tod.

Ich mag es nicht, wenn in diesem Forum derartige Nachrichten stehen, aber man kommt trotz allem Tuen, Machen und Hoffen nicht drumherum, dass das Glioblastom in der Regel tötet. Man muss daher gut dosieren, was man dagegen unternimmt und ab wann man möglicherweise "nur noch" die Hand reichen kann.

Wir haben seit dem ersten Verdacht Mitte April versucht, jede Entscheidung gemeinsam mit Mutter zu finden und das, was sie wollte, in den Vordergrund gestellt. Wir waren zunächst in Essen in der Uniklinik, dann wieder in Hattingen, wo Mutter vorher nach ihrer Hirnblutung in der Reha war, dann in Duisburg, um eine Biopsie machen zu laseen, weil die MRT-Bilder nicht völlig eindeutig waren, dann wieder in Hattingen, um Mutter mit Therapien nochmals "nach vorn" zu bringen, und dann endlich bei uns zu Hause. Dort ist sie dann innerhalb von fünf Tagen gestorben.

Das waren in der jeweiligen Situation vermutlich die jeweils richtigen Entscheidungen. Ex post muss man aber wohl sagen: Am besten wäre es gewesen, wenn Mutter ab Mitte April zu Hause gewesen wäre. Sie hätte dann einfach noch mehr Kraft gehabt, ihr geliebtes zu Hause intensiver zu erfahren.

Ich wünsche allen Betroffenen viel, viel Kraft, Zuversicht und auch Hoffnung. Wenn man dann realistischerweise schon nicht mehr auf Heilung hoffen kann, dann darf man zumindest hoffen, dass es keine Schmerzen, Krämpfe etc. gibt. Zumindest diese Hoffnung wurde von Gott, dem Schicksal oder wen immer man an dieser Stelle einsetzen will, dann nicht zerstört.

Christian
Mit Zitat antworten