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Alt 16.06.2005, 19:38
Gast
 
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Standard Warten auf den Tod

Liebe Gitte,
kann dir erst heute schreiben, da bei uns in der Schule Prüfungszeit ist und ich sehr viel zu tun habe.Ist aber gut so,dass mich die Schüler so sehr in Anspruch nehmen, so kann ich nicht so viel nachdenken.Ansonsten bin ich in einem totalen Tief.Sobald ich nach hause komme, krieg ich das heulende Elend.
Mein Mann hat keine Phasen so wie deiner durchlebt. Die ganzen 1 1/2 Jahre war er immer ausgeglichen und total ruhig. Hat nie die Hoffnung aufgegeben und war immer positiv drauf.Ich wäre wahrscheinllich total aggressiv gewesen oder hätte mich mit all den Medikamenten umgebracht.Ich vermisse ihn so sehr und jeder meint,er müsste mit mir reden. Doch ich will nicht immer reden, sondern mal zur Ruhe kommen. Ich weiß ja,dass es jeder nur gut meint.Es kann aber auch nerven und reißt immer wieder Wunden auf. Außerdem ist die Schule nicht der richtige Ort für solche Gespräche,denn meine Schüler müssen mich nicht heulen sehen und das kann dann schon passieren. Die Schulleitung hat kein Verständnis für meine Situation,die überhäuft mich ständig mit irgendwelchen Sonderaufgaben.
Wie geht es dir denn so bei der Arbeit und zu hause?
Meine Migräneanfälle haben sich verringert, sind aber immer noch heftig.Ich denke, das wird sich wieder von selbst geben,wenn sich wieder alles eingespielt hat. Wir brauchen einfach Zeit.Ich habe mit meinem Mann 33 1/2 Jahre gemeinsam verbracht, die kann man nicht so einfach wegstreichen.Im Gegenteil,in der letzten Zeit sind die Erinnerungen an viele Begebenheiten viel öfter da.Geht es dir genauso?
Wünsch dir eine gute Zeit und,dass du dein "neues" Leben bald in den Griff bekommst.
Beate
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