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Alt 05.11.2002, 17:48
Gast
 
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Standard Kübler-Ross und ihr Sterbephasen Modell

Hallo, Tanja,
schön, dass Du und Anja es als einzige verstehen, worum es hier geht. Mir und Heike sprichst Du ein Verständnis ja direkt ab, Susanne hat im Moment dringendere Probleme (was ich absolut verstehe), sonst wäre sie sicherlich auch auf der Liste der Unverständigen. Mit Lillebror hast Du wesentliche Punkte der Übereinstimmung gefunden. Deshalb kannst Du also mit ihm diskutieren und mit mir nicht? Weil wir nicht übereinstimmen? Diskussionen leben vom Meinungsaustausch und nicht davon, dass man diejenigen, die nicht derselben Meinung sind, angreift. Oder man hat dann halt nicht verstanden. Du forderst das Recht, jedem seine eigene Entscheidung zu überlassen. Lass sie mir dann doch bitte auch. Ich mag dieses Modell nicht und ich werde es niemals mögen. Das hat nichts mit Unverständnis zu tun. Und jeder Mensch, der jemanden an seiner Seite hat, der sterben könnte, ist Angehöriger. Nur soviel dazu. Wenn ich hier schreibe, dass ich weder als Angehörige noch als Betroffene schreibe, wollte ich damit eigentlich vermeiden, in irgendeine Schublade gesteckt zu werden. Aber wie ich sehe, das geht ja auch so. Und ich finde es nach wie vor ziemlich unpassend, nur aus der Sicht der Angehörigen an dieses Sterbephasenmodell heranzugehen. Denen soll also geholfen werden? Vergisst Du da nicht einen wesentlichen Aspekt? Nämlich den Sterbenden? Mein Ansatz, falls Du es nochmal deutlich lesen möchtest, ist einfach: Brauche ich für den Umgang mit einem Sterbenden ein Modell, damit ich ihn verstehe? Oder ist es nicht viel sinnvoller, einfach auf den Sterbenden einzugehen, egal was er möchte, egal, wie schmerzlich das auch manchmal sein kann, aber es ist schließlich die kostbarste Zeit, die bleibt. Es ist nicht meine Zeit, es ist die des Sterbenden, die abläuft. Die muss ich doch so nutzen, wie er es möchte. Das ist es, was Heike Dir sagen wollte. Sie brauchte kein Buch. Sie hat aus dem Herzen entschieden, sie hat ihren Mann begleitet, sie hat mit ihm geweint und ihn getröstet, einfach dann, wenn er es wollte. Und sie hat bis zuletzt gehofft, dass doch noch ein Wunder passiert. Sie hatte trotz allem Hoffnung bis zum Schluss. Aber das hast Du wohl nicht verstanden.
Dein Satz "Da hüpft man nicht mehr über Blumenwiesen..." ist ziemlich geschmacklos. Aber das ist ja schließlich wieder mal nur meine Meinung.
Und wenn, dann lies doch bitte richtig: Ich habe geschrieben, dass mich dieses Modell annervt. Das tut es nach wie vor und das ist ja wohl auch immer noch der Titel hier, oder? Und ich gebe hier Antworten. Passen die nicht auf Deine Fragen? Wo liegt das Problem?
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