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Alt 17.05.2005, 11:56
Gast
 
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Standard Meine Mutter hat krebs

Hallo Kerstin,
es geht wohl vielen so wie uns. Aber mal ehrlich, wann soll man denn weinen ? Das geht doch nur, wenn man allein ist.
Hoffentlich geht es deinem Vater wieder besser. Die Geschichte mit dem Durchfall hat mein Vater auch. er musste Sylvester ins Krankenhaus und hatte Glück, dass gerade ein Onkologe Notdienst hatte. Er wurde so wieder aufgebaut, dass er das Krankenhaus Abends wieder verlassen konnte.
Meine Eltern riefen mich erst an, als alles gelaufen war. Da es gut gegangen ist, war es sicherlich nicht so schlimm, dass sie mich nicht angerufen haben, aber es macht einen schon traurig.
Du beschreibst es genau richtig, wir spielen eine Rolle. Ich habe eine eigene Familie ( Mann, zwei Kinder ). Es bleibt mir gar nichts anderes übrig, als eine Rolle zu spielen. Meine Kinder ( 8 und 9 Jahre ) wissen von der Erkrankung meines Vaters. Die Lehrerin hat mir erzählt, dass meine Tochter manchmal ganz traurig ist und auch weint. Gott, was war ich geschockt. Musste ich doch feststellen, dass sogar meine Tochter schon eine Rolle spielt und ihre Traurigkeit mir ggü. nicht zeigt. S i e will m i c h schonen. Dabei würde es mir helfen, wenn sie mir ihre Traurigkeit zeigt. Man könnte sich doch gegenseitig helfen.
Bei meiner Mutter ist es genauso. Sie spielt eine Dauerrolle. Hat sie doch keine Möglichkeit sich mal zurückzuziehen. Ich sage euch, sie macht es perfekt.

Gehört auch das zu unserem Leben dazu ? Uns ständig zu verstellen ? Grausam echt grausam ! Auf der Arbeit bin ich schon ein anderer Mensch als Privat und nun verstelle ich mich im privaten Bereich auch schon. Liegt es daran, dass wir nun Erwachsen ( ich bin 36 J)sind und wir unsere Gefühle nicht mehr zeigen wollen ?
Oder liegt es daran, dass es einfach keiner mehr hören will ?

Ich wünsch euch und euren Angehörigen noch weiterihn alles Gute!
Lieben Gruß
Nessie
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