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Alt 09.05.2005, 22:06
Gast
 
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Standard Gewissensfrage-Antihormone-Hilfe!!!!!!!!!!!

Hallo Barbara,

kennst Du die Geschichte

"Ein persische Geschichte erzählt von einem jungen Gärtner, der seinen alten Meister mit der Bitte überraschte, ihm das schnellste Pferd zu leihen. Der Meister fragte den aufgeregten jungen Mann, was denn passiert sei. Der Tod sei bei der Arbeit im Garten plötzlich aufgetaucht und hätte ihn bedroht. Um diesem zu entwischen, müsse er sich diese Nacht auf einem entfernten Hof verstecken. Der Meister gab ihm das Pferd, und der junge Mann ritt eilig weg. Als der Meister später durch den Garten ging, begegnete auch er dem Tod. "Wieso bedrohst du mein Gärtner ?" fragte er. Der Tod antwortete: "Ich habe ihn nicht bedroht, ich habe mich nur gewundert, wieso er hier im Garten ist; denn es ist bestimmt, dass ich ihn heute Nacht auf einem entfernten Hof antreffe.."

So ungefähr denke ich es mir auch.
AHT, Tamoxifen, so der derzeitige Konsens, KANN Rezidiv verhindern, hinauszögern - eine Garantie aber ist es auch nicht. Die Nebenwirkungen sind nicht von Pappe. Langzeitwirkungen natürlich noch gar nicht erforscht. Das Problem für mich ist, daß ja Brustkrebs auch in früheren Zeiten nie soo gefährlich ( und doch manchmal rasant gefährlich) war wie beispielsweise Lungenkrebs, die Überlebenschancen schon immer größer waren.

So what?

Es ist ein Dschungel. Interessant finde ich die Frage des arzneimittel-telegramms: schlucken Frauen wirklich alles

Da es es um Tam als vorbeugende Maßnahme bei "gefährdeteN" Frauen. Sicher eine andere Ausgangsposition. Aber das üble Spiel mit den Zahlen ist auch interessant und die "hohe Aura der Effektivität".

http://www.bukopharma.de/Pharma-Brie.../phbf9901.html

Ich wundere mich schon manchmal, was wir Frauen - und viele davon wähnen sich emanzipiert - uns so zumuten zu müssen.

Gerade kam mir auch ein Artikel unter, der mich daran erinnerte, was ich selber auch mal gern geglaubt hatte, daß künstliches Gestagen für uns Frauen ein Segen sein kann, wie ich ja auch mal die Pille als wirkliche Befreiung erlebte. Irgendwie ist mir der Glaube insgesamt an die Hormonmanipilation abhanden gekommen. Komisch?

http://www.datadiwan.de/netzwerk/ind...s/sp_007d_.htm


Ich möchte ein Beispiel aus den fünfziger Jahren nennen, eine Werbung für Stilböstrol (ein synthetisches Gestagen). In den späten Vierzigerjahren und in den Fünfziger- und Sechzigerjahren wurde dieses Medikament zur Verhinderung von Spontanabort und von allen möglichen anderen Krankheiten, u.a. auch Diabetes, verwendet. Aber das genügte noch nicht. Man machte auch Werbung dafür, dass «normale» Frauen es ebenfalls nehmen sollten, um allen erdenklichen Krankheiten vorzubeugen. Z.B. als Prophylaxe bei allen Schwangerschaften für eine leichte Geburt und um die Kinder stärker und gesünder zu machen. Wie sieht das nun tatsächlich aus? In den Vierzigerjahren wurde eine Untersuchung durchgeführt, die angeblich zum Ergebnis führte, dass ein Nutzen zu erwarten wäre. 1950 wurde dann eine weitere Untersuchung durchgeführt, die angeblich einen noch grösseren Nutzen nachweisen wollte, und in den Sechzigerjahren haben in den Vereinigten Staaten mehr als 2 Millionen schwangere Frauen dieses Medikament verwendet. In den Siebzigerjahren konnte dann der Zusammenhang nachgewiesen werden zwischen der Einnahme von Stilböstrol und Vaginalkrebs bei den Nachkommen. Das ist natürlich eine schreckliche Tragödie. Aber man hätte so etwas nicht vorhersagen können. Es wirkt sich ja erst in der nachfolgenden Generation aus. Die wirkliche Tragödie in Zusammenhang mit Stilböstrol ist aber, dass man schon zwischen 1953 und 1955 herausfand, dass es die Komplikationen, die es zu verhindern vorgab, nicht reduzierte, sondern sogar erhöhte. Die Tragödie, die dann am Ende bekannt wurde, wäre sicher schon früher herausgekommen, wenn wir bereits damals erkannt hätten, dass es ein nutzloses Medikament war. Wir hätten nicht voraussagen können, dass es tatsächlich schädlich ist, aber wir hätten zumindest den Schluss ziehen können, dass es nutzlos ist.

Viele Grüße
Anka
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