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Alt 19.10.2002, 17:59
Gast
 
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Standard Ich möchte kein Robinson mehr sein

Hallo zusammen,
was ich als Problem empfinde, ist das Verhalten der Umwelt. Wenn die Diagnose kommt sind alle aufgeregt, bemüht und tröstend. Bei mir ist das jetzt fast ein Jahr her. Trotzdem ist das Thema Krebs bei mir nicht vergessen. Nicht, dass ich mich weinerlich in die Ecke setze und meinem Schicksal ergebe, aber doch so, dass mir immer wieder trübe Gedanken hochkommen. Aber die will nun natürlich keiner hören. Ich sehe blendend aus und habe zum Glück keine großen körperlichen Probleme. Aber jeder scheint zu erwarten, dass man auch "wie immer ist". Dass ich keine Lust auf Sex mehr habe, ständig bei irgendwelchen Ärzten rumhänge (ich experimentiere noch mit der Mistel!), ewig einen zerpieksten Bauch habe und ich manchmal weinen könnte, wenn ich meine sechsjährige Tochter sehe, dass darf ich nicht sagen. Keiner will es hören und alles schweigt betroffen.
Dabei denke ich, dass man doch auch über Krankheiten, körperlichen Zerfall und auch den Tod!! reden können muss. Aber das scheint in unserer Spaßgesellschaft nicht möglich zu sein.
Nichts für Ungut - bin heute ein wenig gefrustet.
LIebe Grüße aus Berlin von Petra
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