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Alt 06.02.2005, 14:24
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Standard tumor 8 cm gross

Lieber Markus

Zu deinen Fragen -

1. Oxi

Formoterolhemifumarat H2O - das ist eine Variation des Medikamentes Symbicort sein (Oxi ist wahrscheinlich ein Generika), ein entzündungshemmendes, inhalatives Kortisonpräparat sowie ein langanhaltendes bronchialerweiterendes Medikament - also korrekt für die Behandlung von Asthma, COPD und Emphysem.

Was der Sinn dahinter ist 2 verschiedene Kortisonpräparate zu nehmen und dafür kein kurzwirksames Antiasthmatikum dafür Theophyllin zu geben was deutlich mehr Nebenwirkungen haben kann und im ganzen Körper wirkt statt nur in der Lunge, versteh ich nicht ganz, entzieht sich jeder Standard Therapie.

Das wäre sicher nochmal mit dem Arzt abzuklären mit der Frage:

"Wie er den Einsatz von 2 Kortisonpräparaten und dafür kein kurzwirksames Antiasthmatikum (Bronchialdilatatoren)?".

Normalerweise wird folgendes verschrieben, als Standard Basis-Therapie, dazu gibt es einen Stufenplan, je nach Schweregrad.

Als Basis-Therapie gilt der Standard:

1. inhalatives Kortison = Entzündungungshemmer
(meist 2x tgl zu inhalieren)
2. Langzeitwirksame Bronchialmuskel entkrampfende Wirkstoffe - z.B. Foradil, Serevent etc. - wirken über 12 Stunden
3. kurzwirksames Bronchial entkrampfende Wirkstoffe - z.B. Ventolin (Ventodisk) etc. - wirken ca. bis zu 4 Stunden und dienen vor allem wenn Atemnotanfälle aufgrund der Basiskrankheit entstehen (die typischen Asthma Pümpchen oder Sprays)

Wenn dies nicht reicht werden Kortison in Tablettenform hingefügt und Theophyllinpräparate. Oder andere Medikamente.

Diese Therapie ist für COPD, Asthma und Lungenemphysem aber auch anderen Lungenerkrankungen gedacht, vor allem aber für die genannten.

2. Willy en Bloc - Metastasen - Folgen

EN BLOC
en Bloc heisst, dass alles in einem Block aus dem Brustkorb entfernt wurde, also nicht die Rippen, die Lunge etc separat. Ziel ist es alles innerhalb des "Sicherheitabstandes", also im gesunden Gewebe um den Tumor herum zu entfernen, damit man KEIN Risiko des Streuens eingeht. Das wurde bei ihm gemacht mit Ausnahme, dass sie am Rückenmark den Sicherheitsabstand nicht einhalten konnten, da der Tumor nur 2mm vom Rückenmark entfernt war.

METASTASEN
Er hatte Hirn Metastasen kurz nach der Op. die offenbar übersehen wurde bei der Diagnosestellung weil sie den Kopf gar nicht kontrollierten, die sind aber nach der Therapie nicht mehr nachweisbar gewesen.

Heute hatte noch 5 Metas, sind alle stabil seit Sommer 2004, die 6. Meta in der gesunden Lunge ist nicht mehr nachewisbar. Er macht in Ergänzung zu allen schulmedizinischen Therapien Misteltherapie, also Iscador eine anthroposophische Krebsbehandlung - sie sollte aber wirklch nur in Ergänzung gemacht werden und NIE als alleinige Therapie.

FOLGEN
Na Folgen hat er leider schon, er kann zwar laufen, das ist kein Problem, aber er ist linkseitig teilgelähmt, vor allem der linke Arm udn die hand, sie hängen aber nicht schlaff runter, sondern er kann sie vom Ellenboden weg bewegen, sein Hals ist gelähmt, deshalb hat er einen Schiefhals. Und er hat ein Horner Syndrom, d.h. das linke Auge, das Lid sind gelähmt. Stören ihn aber nicht gross. Die Hälfte des Zwerchfells arbeitet auch nicht mehr so gut aufgrund der Lähmungen - aber es geht gut. Vom Rücken her hat er eine starke Verschiebung der Wirbelkörper und sieht etwas nach Quais modo aus, stört ihn aber nicht gross, denn er sagt sich was ist das Äussere vergleichbar zum Leben, und er lebt. Er hat Schmerzen die er mit Medikamenten im griff hat, es gibt Phasen wo es mit den schmerzen nicht so gut geht, dann wird es angepasst und es geht wieder. Er hat an sich heute 2 Jahre nach der 12stündigen Op. eine akzeptable Lebensqualität wenn man von den "Krisen" ansieht. Diese Folgen sind nicht Folgen des Lungenkrebs im allgemeinen oder eienr normalen Lungenkrebsoperation, sondern weil es ein Pancoast war. Man muss als Pancoast Patient bereit sein mit mehr Einschränkungen weiter zu leben. So ist er leider nicht mehr arbeitsfähig, nur eine Invalidenrente hat er bis heute nicht.

Er hat als Folge immer wieder mal Lungenenzündungen udn immer wieder mal Atmenot die er mit Sauerstoff gut in den Griff zu bringen versucht - das sind aber auch die Folgen der Raucherei ... wie bei deinem Vater. Er sagt immer wieder wenn er die Chance hätte würde er zu jederzeit sich nochmals operieren lassen. Auch bei ihm hiess es inoperabel und dann wurde doch operiert, also wie gesagt bleib zuversichtlich.

Diese Angaben dürfen euch aber auch andere Mitleser nicht davor abschrecken die Chancen zu ergreifen. Am Abend vor der Op. hiess es er würde zu 99% im Rollstuhl aus dem Op., kommen und vom Hals abwärts gelähmt sein, eine dauerhafte Beatmung würde er dann benötigen. Er und der Arzt haben die 1%ige Chance ergriffen, operiert und gewonnen. Er hat auch die Prognose von nur noch 2-3 Monate Lebenszeit mit 3 Jahren übertroffen.

Also ZUVERSICHTLICH bleiben.

mann kann auch als Querschnittgelähmter ein sehr gutes leben führen so ist es auch mit den Folgen von Willy, es ist anderes Leben aber nicht weniger Wert.

Liebe Grüsse Liz und Willy im Doppelpack
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