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Alt 01.02.2005, 01:40
Gast
 
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Standard Am 6. Januar OP und jetzt schon e. Nervenbündel

Hallo Ihr Lieben,

ich bin wieder unter den Lebenden und wollte mich bei Euch zurückmelden und nochmals danken für Eure aufbauenden Worte!

Die Brustamputation habe ich trotz aller Angst ganz gut überstanden. Zum Glück bleibt mir dieses Mal im Gegensatz zu meiner Ersterkrankung 1995, eine Chemotherapie erspart, da Gott s. Dank keine invasiven Anteile vorhanden waren.

Meiner Meinung nach bin ich jedoch viel zu früh mit der Drainage aus dem Krankenhaus entlassen worden.

Einerseits empfinde ich Erleichterung, die erste Hürde geschafft zu haben, aber ich muß gestehen, ich trauere regelrecht um meine verlorene Brust. Fühle mich so verletzt und verwundet in meiner Weiblichkeit. Es fällt mir schwer mich mit nur einer Brust zu akzeptieren.

Das Seltsame ist, dass ich in der Klinik keine Schmerzen hatte und jetzt kann ich es vor Schmerzen kaum aushalten. Der Gyn. meinte, dass wären in erster Linie Wundschmerzen, doch wäre ein Lymphstau der sich im OP-Gebiet gebildet hat mit daran beiteiligt.
Ansonsten ist mein Allgemeinzustand nicht so gut. Ich fühle mich noch schlapp, mein Kreislauf ist ziemlich labil, so dass ich mich z.Zt. noch nicht alleine nach draußen wage.

Leider habe ich von meinen Freundinnen wenig Unterstützung und mein Lebenspartner (wir leben getrennt) muß sich um seine kranke Mutter kümmern. Somit fühle ich mich oftmals sehr verlassen und überfordert.
Vorgestern Nacht hatte ich eine dicke Herzattacke und gestern konnte ich nicht schlafen, weil es in meinem Kopf ständig rumorte.
Keine Ahnung was das ist, ich höre auch ständig seit Tagen Geräusche und einen Pfeifton in den Ohren. Auch meine Konzentration ist ziemlich schlecht und nach der Lymphdrainage hatte ich irgendwie ein kleines Blackout. Der mir bekannte Raum erschien mir plötzlich ganz fremd. Irgendwie schien die Wahrnehmung gestört.

Morgen habe ich einen Termin deswegen beim Neurologen. Vielleicht ist es noch eine gewisse Nachwirkung von der Narkose - ich weiß es nicht.

Wie Ihr wisst, habe ich ja vor, mir die Brust wieder aufbauen zu lassen. Der Termin wurde zunächst für Mai festgelegt.
Auch davor habe ich wieder einen mordsmäßigen Horror, zumal mir bei den Gesprächen mit den Anästhesisten zusätzlich regelrecht Angst vor der 8-stündigen Narkose gemacht wurde.

Da ich sowieso schon so überängstlich bin, war das war wie Öl ins Feuer gießen. Genaueres hierüber werde ich in einem neuen Thread mit der Überschrift "Durchgangssyndrom nach Diep-flap" berichten.

Vielleicht kann die eine oder andere von Euch mir hierzu etwas sagen.

So, für heute sage ich Euch GUTE NACHT! Werde mich jetzt ins Bett begeben, in der Hoffnung mal schlafen zu können. Ich fürchte, dass ich mich schon zu sehr an die Beruhigungsmittel gewöhnt habe. Kann z. Zt. ohne diese Pillen nicht mehr zur Ruhe kommen.
Hoffentlich bin ich nicht schon abhängig davon. Sobald ich sie weglasse, habe ich diese komischen Zustände im Kopf.

Vielleicht kannst Du, liebe Claudia 40 als Krankenschwester mir was dazu sagen.

Gestern dachte ich schon wieder an das Schlimmste (Gehirnmetastasen).

Es ist wirklich schrecklich, wenn man so mit Angst besetzt ist, die Nerven machen nicht mehr so mit. Die dramatischen Ereignisse in den vergangenen Jahren, das war einfach alles zu viel für mich. Da bleibt nicht mehr viel Kraft für die Bewältigung des Gegenwärtigen.

Ich würde mich sehr freuen, wieder von Euch zu hören.
Bis dahin ganz liebe Knuddelgrüße

Editha (Elein)
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