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Alt 25.09.2002, 09:03
Gast
 
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Hans Otto,

Du möchtest einen möglichst sachlichen Rat: Krankenhaus, zu Hause oder Hospiz. Das einzige, was ich Dir geben kann ist ein Erfahrungsbericht, wie es bei meiner Mutter gelaufen ist.
Krankenhaus: Das war so lange ok, wie medizinisch noch etwas zu tun war (Sie haben ihr einen Schlauch in die Galle gelegt). Die Psyche meiner Mutter hat während der Zeit sehr gelitten, weil eigentlich kein Arzt auf sie eingegangen ist und sie sich sehr hilflos gefühlt hat.
Zu Hause: Für die Zeit, wo die Schmerzen erträglich waren, war es zu Hause ok. Ihr Hausarzt war sehr engagiert und kam täglich. Dann fing die Zeit an, wo sie nicht mehr schlafen konnte vor Schmerzen und sie hat uns gebeten, ihr mehr Schmerzmittel zu geben. Das konnten wir nicht, weil wir nicht wußten wieviel mehr ok ist. Da das meist nachts auftrat und wir nicht ständig den Arzt aus dem Bett klingeln konnten, hat sie viele Schmerzen ertragen müssen.
Hospiz: Wir haben meine Mutter aus 3 Gründen ins Hospiz gegeben. 1) Wir wollten, dass sie keine Schmerzen haben muß, sie aber so klar wie möglich bleibt (Im Hospiz wurden die Medikamente genau darauf eingestellt. 2) Sie wollte keine lebensverlängernden Maßnahmen (Das wird im Hospiz garantiert). 3) Mein Vater ging nach all den Wochen am Stock und es war wichtig, dass er ein paar Stunden am Tag zum regenerieren hatte. Auf der anderen Seite konnte er bei ihr sein, wann immer sie oder er wollte. Er konnte sogar in ihrem Zimmer übernachten, weil ein zweites Bett dort stand.

Ich habe im Angehörigen-Forum schon über das Thema Hospiz geschrieben und ich weiß, dass es langsam so klingt, als wollte ich Werbung machen. Dabei bin ich einfach dankbar dafür, dass es solche Einrichtungen gibt. Es war eine große Hilfe und vor allem wurde meine Mutter dort immer mit Respekt behandelt.

Die Entscheidung liegt bei Dir. Uns ist es zu der Zeit sehr schwer gefallen, diese Entscheidung zu treffen, aber ich bin davon überzeugt, dass es für uns alle das beste war.

Liebe Grüße,

Anja
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