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Alt 20.11.2004, 15:43
Gast
 
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Hallo alle zusammen: Bei der ganzen Diskussion IMT oder Mistel sollte man nicht vergessen das es in absehbarer Zeit wahrscheinlich alternative Therapieformen mit erhöhter Wirksamkeit und weniger Nebenwirkungen geben wird. Hier das neueste über BAY 43-9006

16.11.2004 - (idw) Klinikum der Universität München

Fortgeschrittener Nierenkrebs wird als unheilbar betrachtet, die Behandlung mit wenigen Standardtherapien haben derzeit einen geringen klinischen Nutzen. In der Bundesrepublik Deutschland gibt es etwa 11.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Weltweit nehmen die Neuerkrankungsraten zu. Männer sind etwa 1,5mal so häufig vom Nierenzellkarzinom betroffen wie Frauen. Am häufigsten tritt die Erkrankung zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr auf.

Im November fand in Wien der Kongress der European Society of Medical Oncology (ESMO) statt, auf dem Onkologen die aktuellen Therapiestandards dargestellt und neue Forschungsergebnisse ausgetauscht haben. Neben Verbesserungen der Behandlung mit konventionellen Medikamenten, den klassischen Chemotherapeutika, die bekanntlich mit ausgeprägten Nebenwirkungen behaftet sind, fanden neue spezifische Wirkstoffe, sogenannte "targeted drugs", sehr viel Beachtung, da sie weniger belastende Nebenwirkungen zu haben scheinen und den Tumor gezielt angreifen. Einige dieser Substanzen haben zudem den Vorteil, dass sie als Tablette eingenommen werden können und damit den ohnehin belasteten Krebspatienten unangenehme Spritzen oder Behandlungen "am Venentropf" ersparen. Die meisten dieser zielgerichteten Medikamente sind noch nicht zugelassen und befinden sich derzeit in klinischen Studien. Eine der am weitesten entwickelten neuen Substanzen beim metastasierten Nierenzellkarzinom ist Bay 43-9006, das aus einer Kooperation der Bayer Healthcare AG mit der amerikanischen Firma Onyx Pharmaceuticals hervorging. Frühere Studien belegten auch bei einer Dauertherapie eine gute Verträglichkeit dieses Präparates. Am Klinikum der Universität München geht Privatdozent Dr. Michael Siebels, Oberarzt der Urologischen Klinik, in einer klinischen Studie der Frage nach, ob BAY-9006 als potenzielles neues Anti-Krebs-Arzneimittel das durch genetische Veränderungen verursachte Wachstum von Krebszellen stoppen kann.

Bei der Studie sollen Sicherheit, Wirksamkeit einschließlich der Lebensqualität und Pharmakokinetik von BAY 43-9006 bei Patienten mit nicht-operablem und /oder metastasierendem Nierenzellkarzinom bewertet werden, deren Erkrankung zuvor mit einer systemischen Behandlung entgegengetreten wurde. "Die zur Verfügung stehenden Therapien für das fortgeschrittene nicht-operable, metastasierende Nierenzellkarzinom haben nur Ansprechraten von 6 - 30% und vor allem wenig Einfluss auf die Natur der Erkrankung", so Siebels. "Der Bedarf an effektiven Therapien nach Versagen einer etablierten medikamentösen Behandlung ist sehr groß. Bereits jetzt wissen wir, dass Bay 43-9006 als kleines Molekül, das entscheidende, molekulare Schaltpunkte hemmt, für das Tumorwachstum wichtig sind", so Siebels. "Zusätzlich verhindert Bay 43-9006 die Bildung von Blutgefäßen im Tumor, so dass die Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr im Tumor unterbunden werden." Die Ergebnisse dieser Studie sollen, falls sie positiv sind, einem Antrag auf Zulassung dieses Medikaments bei den Arzneimittelbehörden zugrunde gelegt werden.

Die Zulassung ist für Anfang 2006 geplant. D.h. wir haben hier (ohne in Euphorie zu verfallen) hier sehr konkrete Entwicklungen die uns Patienten und Angehörigen Hoffnung machen kann. Bei der Phase II der klinischen Studien ist eine Ansprechrate von 80 % erzielt worden und dies ohne schwerwiegenden Nebenwirkungen.
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