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Alt 20.08.2002, 20:31
Gast
 
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Anja, Ina und Nidra,

ich lese jetzt schon ziemlich lange verschiedene Foren hier. Eure Geschichten erinnern mich so sehr an meine. Ich möchte euch ein bisschen davon erzählen:
Vor mittlerweile schon knapp 3 Jahren starb meine Mutter an Krebs. Wir haben sie bis zuletzt zu Hause gepflegt. Ich war sehr oft bei ihr, bin meist von der Arbeit direkt zu ihr hin gefahren. Sie war auf 32 kg abgemagert, konnte kaum noch etwas essen, hatte starke Schmerzen. Nachdem sie Tabletten nicht mehr schlucken konnte, gab ich ihr immer ihre Schmerztropfen, da sie das Fläschchen schon längst nicht mehr selbst aufdrehen konnte. Aber bald halfen die auch schon nicht mehr. Sie verlangte immer mehr Tropfen und ich hatte solche Angst ihr mal zu viel zu geben. Dann wurde ihr vom Hausarzt, der wirklich immer wenn man ihn rief zur Stelle war, Morphium gespritzt. Daraufhin schlief sie die letzten 3 Tage vor ihrem Tod nur noch und ist dann einfach nicht mehr aufgewacht.
Heute bin ich mit mir sehr im Reinen, dass wir sie zum Sterben nicht in ein Krankenhaus gaben, allerdings konnten wir im Familienkreis die Pflege auch gut bewältigen.

Ina, ich kann den Hinweis von Anja auf einen Hospizaufenthalt nur befürworten, wenn ihr die Pflege daheim nicht leisten könnt.

Anja, ich habe heute noch das Gefühl, dass ich mal zu meiner Mutter fahren müsste, bis mir dann bewusst wird, dass ich sie nicht mehr besuchen kann. Auch wenn man sich immer wieder sagt, für sie war es besser so, sie muss nun keine Schmerzen mehr aushalten, wird ihr Tod immer ein Loch hinterlassen.

Nidra, hast du wirklich keine Möglichkeit, deinen Aufenthalt in Deutschland noch etwas hinaus zu zögern? Wenn nicht, sprich mit deinen Eltern direkt darüber, hab keine Scheu davor. Du wirst es dir später sonst nicht verzeihen, etwas nicht gesagt zu haben. Und nachholen geht dann nicht mehr. Versuch deinem Vater klar zu machen, dass eine einzelne Person niemals eine solche Pflege bewältigen kann. Vielleicht wäre für euch ja auch ein Hospiz eine Lösung.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft auf euren Wegen

Petra
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