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Alt 30.10.2004, 10:16
Gast
 
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Standard die Sache mit der Vergesslichkeit

Hallo,
Brigitte, wenn ich das nur so relaxed sehen könnte wie du. Das Leben geht doch weiter, ich kann im Geschäft nicht argumentieren: "ich kapier zwar im Moment nicht wirklich was sie sagen, aber ich habe Brustkrebs." Das ist natürlich ein sehr profanes Beispiel, aber so empfinde ich es.
Auch im Freundeskreis ist es schwierig, dauerhaft zu erwarten, dass Rücksicht genommen wird. Für die Freunde ist es sicher sehr schwer nachvollziehbar, dass ich in vielen Dingen nicht mehr diejenige bin die ich mal war. Schliesslich hatten sie es über viele Jahre mit einer durchschnittlich intelligenten Frau zu tun, und jetzt sitzt intellektmässig meine Urgrossomi mit denen am Tisch.
Ich weiss, nun kommen die Ratschläge, du musst das akzeptieren, wenn die anderen das nicht können, sind das die falschen Freunde usw., aber es ist für mich wirklich ein Problem und ich habe auch wirklich versucht,über dieses ganze Thema die Haube der Akzeptanz zu stülpen, leider umsonst.

Ich bin so aktiv wie möglich, sowohl beruflich, als auch in der Freizeit.
Ich habe in der Reha auf Anraten der Psychologin ein Kreuzworträtsel gelöst, das was ich früher wusste, weiss ich heute auch noch. Es ist alles ganz anders, es ist keine Vergesslichkeit von Telefonnummern o. ä. was mich wirklich stört, sondern es ist die Unsicherheit, die durch die Konzentrationsstörungen entsteht. Die Unsicherheit ein "unbeschwertes "Leben zu führen, so wie dies vor der Krankheit möglich war.

Das kanns doch noch nicht gewesen sein. Das akzeptier ich nicht!!!!!!
Gruss
Brigitte K.
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