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Alt 26.10.2004, 10:02
Gast
 
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Sylke

Sorry, war ein paar Tage nicht da, daher antworte ich Dir erst jetzt.
Bei meinem Schwiegervater (73) wurde Ende Juni die Diagnose gestellt (Hausarzt hat was im Ultraschall gesehen, am selben Tag noch durch Kernspin "Verdacht" auf BSDK mit Lebermetastase/n). Bis zu dem Zeitpunkt hatte er 8 kg abgenommen (was wir alle für das Resultat von diversen Zahnbehandlungen gehalten haben) und Rückenschmerzen. Bis Beginn Chemo (Ende August) hatte er 2 weitere Kilo abgenommen, starke Schmerzen (3xtäglich Schmerzmittel) und eine ausgewachsene Depression. Ab der 3. Chemo hat er die Schmerzmittel reduziert auf 1xtäglich, später 2 pro Woche. Er hat kein weiteres Gewicht verloren, ist momentan (4 Monate nach Diagnose) ziemlich fit, hat wieder mehr Appetit, macht Gartenarbeit, fährt Auto, lebt ganz normal. Der Onkologe ist zufrieden, ab November geht es weiter mit der Chemo (Schema war 6-2 für den ersten Zyklus, jetzt soll 3-1 oder 2-1 folgen). Wir hoffen, dass es so lange wie möglich hält, vor allem die Blutwerte weitere Chemo erlauben.

Kurz nach der Diagnose haben wir begonnen, ihn mit Vitaminen, Mineralstoffen, Zink und Selen zu füttern, vor einem Monat hat er auch noch mit Wobe Mugos angefangen.

Für meinen Schwiegervater war die Chemo unglaublich wichtig, schon allein für den psychischen Zustand. Der erste Arzt hatte ihm noch Hoffnung auf OP gemacht (dieser Depp), als das dann ausfiel war er völlig down. Dass Chemo sich so positiv auf die Symptome auswirken würde hat mich dann doch überrascht.

Vor diesem Hintergrund würde ich Chemo mit Gemzar in jedem Fall versuchen (wenn die Blutwerte es zulassen). Es ist eine Chance, das Befinden zumindest vorübergehend zu verbessern. Problem ist, dass die meisten Menschen mit "Chemotherapie" ganz grauenvolle Sachen verbinden und natürlich gibt es Chemos, die den Menschen bis an den Rand des Erträglichen führen - aber so ist das bei Gemzar nicht. Es ist ein relativ neues Mittel mit deutlich geringeren Nebenwirkungen als frühere Mittel, deshalb ist es ja zum "Standard" geworden. Einmal in der Woche Infusion, dauert alles in allem vielleicht eine Stunde, Nebenwirkungen treten meist am Tag danach auf, ggf. auch am 2. Tag noch.

Natürlich kann es sein, dass Gemzar nicht anschlägt, aber wer zum Kampf nicht antritt hat schon verloren.

Viele Grüße
Ingrid
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