Liebe Melli,

ich hatte im Frühjahr das gleiche "Problem", als ich für meinen Papa den Grabstein aussuchen wollte. Meine Mama ist auch schon alt, leidet an Altersdemenz und hatte überhaupt keine Meinung, mitzufahren und gemeinsam etwas auszusuchen. Mit meiner Schwester (sie wohnt doch einige Kilometer weit entfernt) hatte ich vorher drüber gesprochen.

Wir haben keinen Spruch, sondern ein Bild einmeißeln lassen. Es ist ein Ruderboot auf dem Wasser vor einer untergehenden Sonne. Unser Papa war Bootsbaumeister und zu der Zeit, als meine Eltern und Schwester noch in Berlin wohnten, besaßen sie ein Ruderboot, das Papa selbst gebaut hatte.

Da wir davon ausgehen (müssen), daß unsere Mama auch hier auf den Friedhof kommen wird, haben wir gedacht, das es zu beiden paßt. Wenn man aber mal davon ausgeht, daß Dein Papa noch ganz lange lebt, ist es natürlich eher ein Stein für Deine Mama (entschuldige bitte, wenn ich es so "frei weg" sage).

Außerdem haben wir dann nur noch Papas Namen sowie das Geburts- bzw. Sterbejahr genannt. Das genaue Datum wollten wir nicht. Wir dachten, wir wissen seinen Geburts- und Sterbetag und für andere braucht es nicht zu sein.

Es spielt natürlich auch eine finanzielle Rolle, denn jeder Buchstabe und jede Ziffer kostet einzeln! Wichtig war uns auch die Farbe des Steins und das die Schrift gut zu lesen ist. Neben Papa's Grab ist ein rötlicher, stark marmorierter Stein mit goldener Schrift, die nur schlecht noch zu lesen ist (nach ca. 20/25 Jahren). Unser Stein ist auch rötlich und etwas marmoriert, aber mit hellgrauer Inschrift. Außerdem glatt poliert, weil sich so was leichter mal abwischen läßt und nicht so leicht grünlich wird durch die Feuchtigkeit.

So, ich denke, ich hab Dir genug den "Kopf wirr" gemacht. Aber vielleicht konntest Du doch einige Anregungen daraus bekommen. Ich wünsche Dir und Deinem Papa ein gutes Gelingen, denn einfach empfand ich es damals nicht, als ich alleine davor stand.

Liebe Grüße
Ulrike