Einzelnen Beitrag anzeigen
  #4  
Alt 08.07.2017, 16:38
LiebesHerz LiebesHerz ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.08.2014
Beiträge: 505
Standard AW: Mutter BDSK inoperabel bereits Metastasen

Liebe Claudia,

Es tut mir sehr leid, dass auch deine Familie mit der Diagnose zu kämpfen hat.
Es ist einfach eine besch.. Krankheit und ich hatte auch immer das Gefühl, man wird von den Ärzten sowieso abgeschrieben und nur mitleidig angesehen.

Meine Mutter hatte bei ihrem Rezidiv auch Folfirinox, allerdings in abgemilderter Dosierung, da sie an der Altersgrenze für die Verwendung war (ich meine, diese liegt bei 75 Jahren?). Sie hat die Therapie gut vertragen, ist dann allerdings an einer Sepsis, welche wahrscheinlich durch einen Tumordurchbruch am Darm verursacht wurde, verstorben.

Davor, nach der OP, hatte sie Gemcitabine, welches sie anfänglich gut, dann aber nicht mehr gut vertragen hat. Sie hat diese Therapie dann abgebrochen.
Generell reagiert das Pankreas-Ca sehr schlecht auf Chemo (Ansprechrate ca 20%), aber Folforinox hat ganz gute Ergebnisse und ich denke, es ist auf jeden Fall einen Versuch wert. Alternativ kann man noch Gemcitabine mit Nab-Paclitaxel probieren, das wirkt fast genauso gut oder schlecht und soll besser verträglich sein.
Sollte es deiner Mutter unter der Therapie aber wirklich schlecht gehen, würde ich sie abbrechen. Kämpfen bis zum letzten Atemzug... ich bin da skeptisch.... aber letztlich ist dies eine individuelle Entscheidung.
Ich wünsche euch, dass ihr einen kompetenten und menschlich guten Onkologen habt; das ist so wichtig.

Liebe Claudia, dieser Diagnose ist ein Schock und ganz schlimm.
Ich kann dir nur von mir und meinen Erfahrungen erzählen. Nach der anfänglichen Schockstarre und unglaublicher Trauer habe ich mich irgendwann an die Situation "gewöhnt". Ich habe versucht, jeden Tag für sich zu leben, versucht, nicht an die Zukunft zu denken. Ein Tag ohne OP, Komplikationen, Nebenwirkungen war ein guter Tag, ein Tag an dem ich meine Mutter sehen konnte, ein noch besserer etc. ich habe nur noch von Moment zu Moment gelebt, weil mich die Gesamtsituation überfordert hat. Und ich habe versucht, trotzdem jeden Tag irgendwas schönes zu machen, mir Inseln zu schaffen.

Irgendwie habe ich diese Zeit bewältigt und dann den Tod meiner sehr geliebten Mutter. Ich hatte sehr sehr große Angst davor, als es dann soweit war, war es komischerweise ganz anders als erwartet.

Ich wünsche Dir viel Kraft! Und ganz viel Glück!

Jana

Noch ein Nachtrag:

Meine Mama hatte auch mit Gewichtsverlust zu kämpfen. Wir haben dann eine parenterale Ernährung begonnen, was ihr sehr gut getan hat. Der Druck, immer essen zu müssen, obwohl man sich ekelt, der fiel dann weg und das war gut. Allerdings mussten wir ein bisschen darum kämpfen, weil die Onkologin (die ansonsten super war) meinte, der Gewichtsverlust sei noch nicht so schlimm.
Ansonsten gibt es in der Apotheke "Maltodextrin-Pulver". Das kann man unter Nahrung und Getränke mischen, ist völlig geschmacksneutral und enthält zusätzliche Kalorien. Fresubine hatte meine Mutter auch, hat ihr sogar etwas geschmeckt..

Lg
__________________
Meine Mutter:
Pankreas-Ca ED 7/2014
verstorben am 3.11.15

Immer in meinem Herzen...

Geändert von gitti2002 (09.07.2017 um 01:07 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
Mit Zitat antworten