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Alt 10.04.2017, 23:13
lotol lotol ist offline
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Registriert seit: 10.04.2016
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Standard AW: Geht es nur mir So?

Hallo Pamif,

mach Dir bitte keine großartigen Gedanken darüber, daß Du mit ca. 50 Jahren durcheinander bist.
Denn das ganze Leben bietet immer wieder unerwartete Überraschungen.
Insoweit geht es wohl auch niemand anders.

Wie geht es denn nun mit Deiner Mutter weiter, wenn sozusagen OP und Chemo nicht mehr (kurativ) in Frage kommen?
Weißt Du, was da geplant ist?
Denn einfach so wird man sie ja nicht ihrem Schicksal überlassen bzw. sie nachhause schicken.

Ich nehme an, mit "nachhause" ist der Wohnort Deiner 3 Geschwister gemeint, also 100 km von Dir entfernt.

Wie lief das denn vorher dort?
Deine 80-jährige Mutter hat ihren Laden alleine "geschmissen"?
Wenn dem so ist:
Alle Achtung!

Der Wunsch Deiner Mutter, nachhause gehen zu wollen, ist nachvollziehbar, weil sie (vermutlich) weiß, was auf sie zukommen wird.
Jedenfalls wird sie ihren Laden nicht mehr oder nur eingeschränkt weiterhin betreiben können.
Und wo kommt sie dann am o.g. Wohnort unter?
In ihrer eigenen Wohnung oder bei Deinen Geschwistern?

Das sind eine ganze Menge Fragen, die aus meiner Sicht nur unter Euch Geschwistern geklärt werden können.
Deine Geschwister kennen Deine Situation und werden es Dir sicher auch nicht übel nehmen, daß es Dir nahezu unmöglich ist, "vor Ort" nennenswerte und permanente Unterstützung leisten zu können.

Du brauchst Dich deshalb auch nicht "hilflos" zu fühlen.
Sprich viel mehr ganz offen mit Deinen Geschwistern darüber:
Daß auch Du im Rahmen Deiner Möglichkeiten irgendwie helfen können willst.

Die unschlagbare Stärke intakter Familien liegt aus meiner Sicht darin, daß mit liebendem Wohlwollen miteinander umgegangen wird.
Und nichts ist familiär destruktiver als daß durch äußere Umstände - für die ja schließlich niemand etwas kann - dieses Wohlwollen zerstört wird.
Nochmal:
Versuch bitte, Deine Problematik im Einverständnis mit Deinen Geschwistern zu regeln.

Denn Ihr alle seid "gefordert", Eure Mutter auf ihrem letzten Weg "mittragen"/unterstützen zu können.
So gut das halt jeder von Euch (nur) tun kann.
Diesbzgl. muß Klarheit geschaffen werden!
Damit von vornherein innerfamiliäre Zwistigkeiten gar nicht entstehen können.

Das kann nur dann allseits befriedigend funktionieren, wenn ganz offen über den Sachverhalt gesprochen wird, damit sich niemand "untergebuttert" fühlt.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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