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Alt 03.02.2017, 00:25
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs mit Metastasen

Hallo Sammy84,

Zitat:
bei meinem vater sieht es jetzt so aus, dass er chemo und bestrahlung bekommen soll. seine andere organe sind alle inordnung, also der krebs hat scheinbar nirgendwo anders hingestreut.
Das klingt doch ganz ermutigend.
Denn nach allem, das ich bisher bzgl. Krebserkrankungen las bzw. mitbekam, sind die Heilungs-Chancen um so größer, je weniger ein Krebs bereits gestreut hat.

Zitat:
er hat angst vor den behandlungen, aber er denkt positiv und wir versuchen das auch, auch wenn es nicht leicht ist.
Dein Vater ist ca. 56 Jahre alt, und er war bisher kerngesund.
Was den Rückschluß erlaubt, daß er rüstig ist und nicht gerade "auf dem Zahnfleisch" daherkommt.
Und nun hat ihn ein Krebs "erwischt".

Ich war 71 Jahre alt und kerngesund (wenn man mal von meiner Raucherlunge absieht, die ich habe, weil ich seit ca. meinem 13. Lebensjahr Gewohnheitsraucher bin) als mich ein Lymphdrüsenkrebs (NHL, bösartig) "erwischte".
Vom Krebs waren nur Lymphknoten befallen.
Die zwar schon reichlich und überall im Körper, aber es waren noch keine Streuungen des Krebses vorhanden; d.h. keine zerstörende Übergriffe von ihm auf andere Organe.
Sofortiger Handlungsbedarf war "angesagt" => Therapie (Chemo + AK).

Nach 6 Zyklen war der Krebs glücklicherweise plattgemacht, und ich lebe genau so weiter, wie auch vorher. Kerngesund.
Naja, mehr oder weniger, weil altersbedingt doch allmählich "Verschleiß-Erscheinungen" auftreten.
Über die man jedoch nicht großartig zu "meckern" braucht.

Sag Deinem Vater bitte einen schönen Gruß von mir:
Er braucht wirklich keine Angst vor den Behandlungen zu haben.
Sie können nur dazu geeignet sein, seinen derzeitigen Zustand wieder zu verbessern bzw. - wenn er Glück hat - ihn zu heilen.

Es ist sehr gut, daß Dein Vater positiv denkt.

Übrigens ist es ein weit verbreiteter Irrglaube, daß positives Denken schwierig sei.
Das ist ganz einfach, wenn man davon überzeugt ist, daß alles schon gut laufen wird.
Oder im Zusammenhang mit Krebs anders ausgedrückt:
Daß die Hoffnung, ihn zu überleben, auch erfüllt wird.

Bei einer Krebserkrankung bleibt nämlich nichts anderes übrig als Hoffnung.
Wenn man mal vom Willen, um sein Leben kämpfen zu wollen und dem Beistand unserer Ärzte und Angehörigen dabei absieht.

Zitat:
morgen können wir endlich mit dem arzt sprechen. ich habe angst davor, aber es muss ja sein.
Du brauchst doch keine Angst vor dem Arztgespräch zu haben.
Bereit Dich lieber darauf vor!
Indem Du Dir alle Fragen aufschreibst, die Du ihm stellen willst.

Das mag für Dich sonderbar klingen, aber es ist mein Ernst:
Denn man vergißt so viel, das man auch noch hätte fragen wollen.
Frag v.a. auch nach evtl. Metastasen, die es vielleicht auch noch gibt/geben könnte.
Und was dann ggf. dagegen getan werden könnte.

Im Gespräch versteht man meist oder teilweise nur "Bahnhof".
Frag bitte ggf. sofort nach oder schreib Dir hinterher erneut entstandene Fragen auf.
Für das nächste Gespräch.

Viel Glück bei der weiteren Entwicklung.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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