AW: Ich bin so unendlich traurig und kann nicht aufhören zu weinen
Ich melde mich heute wieder. Ich habe heute abend erfahren dass meine Mutter bereits operiert wurde. Es wurde die Bauchspeicheldrüse entfernt und die Galle. Ich weiss es nur durch meinen Bruder. Nachdem ich meine Mutter gestern und heute nicht erreicht habe und sie mich nicht anrief habe ich meinen Bruder kontaktiert. Er sagt mein Vater und 2 Geschwister wussten den OP Termin heute. Ich bin erst mal erleichtert dass offenbar alles gut ging. Sie ist noch auf intensiv. Aber ich bin auch traurig und enttäuscht. Mir ist nun bewusst dass sie mir Informationen vorenthalten. Ich habe die Diagnose 2 Tage später erfahren. Auch die positiven Nachrichten wie keine Metastasen wurde mir eher per Zufall und später mitgeteilt.
Meine Mutter und ich hatten vor einigen Jahren einen großen Streit. Sie warf mir vor dass ich so weit weg zog aus unserem Heimatort. Wir hatten damals 1 Jahr fast keinen Kontakt. Nachdem wir uns wieder näher kamen war es nie mehr so wie zuvor. Sie hat mich nie hier besucht wo ich wohne und hat nie nachgefragt wie es mir hier geht. Ich glaube sie lässt mich das noch immer spüren dass sie mit meiner Entscheidung nicht einverstanden war.
Ich werfe ihr das jetzt nicht vor denn sie kämpft um ihr Leben gerade.
Aber ist das möglich dass jemand obwohl er totkrank ist noch immer Groll hegt gehen seine Tochter?
Ich bin verwirrt und traurig und enttäuscht. Ich kann meine Gedanken gar nicht klar ordnen. Wieso macht sie das? Warum schließt sie mich so aus ihrem Leben aus obwohl sie weiß wir haben nicht mehr unendlich viel Zeit?
Ich weiß dass mir das niemand beantworten kann, aber danke fürs zuhören.
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