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Alt 10.12.2016, 05:21
lotol lotol ist offline
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Registriert seit: 10.04.2016
Beiträge: 716
Standard AW: Seit 8 Wochen läuft das Leben anders

Hallo liebe Hexe2016,

bist wohl (an der Jahreszahl gemessen) eine recht "aktuelle" Hexe?

Zitat:
Eine Frage trotzdem noch: Die Hälfte der Therapie ist fast vorbei und durch die Schmerzen hat er natürlich schon mal den Gedanken, abzubrechen. Wie motiviert man den Partner, weiter zu machen, wenn er durchhängt? Schließlich bedeutet ein Abbruch auch, ohne Behandlung wird der Krebs schlimmer oder die Behandlung muss erneut begonnen werden, dann beginnt doch alles wieder von vorne, mit kompletter Laufzeit.
Mach, was Du willst.
Leg von mir aus eine "Nachtschicht" ein, um einen "Hexen-Sud" für Deinen Mann aus allerlei Kräutern samt geheimnisumwitterten Zuschlags-Stoffen zu brauen.
Aber bring Deinen Mann bitte davon ab, die Therapie abzubrechen!

Denn das wäre so ziemlich das "Bescheuertste", das er überhaupt tun könnte.
Du sagtest bisher nichts zur Krebsart Deines Mannes.
Ist vielleicht auch nicht unbedingt notwendig.
Weil ich mir vorstellen könnte, daß bei allen Krebsarten der "Erstschlag" gegen den Krebs bestmöglichen Erfolg erbringen sollte.

Was aber auch erfordert, den Erstschlag komplett "durchzuziehen".

Ich bin kein Arzt, sondern eher ein rein technisch "geprägter" Mensch.
Es gibt aber gewisse Analogien zwischen diesen Bereichen:
Wenn es darum geht, Fehlentwicklungen "auszumerzen", bedient man sich zunächst "hinreichender" Mittel.
Sollten diese nicht "greifen" können, werden halt dann "gravierendere"/rigorosere Mittel eingesetzt.

Im technischen Bereich ist das etwas einfacher:
Bedeutet dann i.d.R. nur erheblich mehr Material-Einsatz.

Im medizinischen Bereich ist das zwar prinzipiell auch nicht anders, aber der Unterschied zur Technik liegt darin:
In der Technik gibt es keine "Nebenwirkungen" oder "Kollateral-Schäden".
Weil die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden können.
Ganz im Gegensatz zur "Medizin-Technik".

Versuch also, Deinem Mann - parallel zur "Sud-Verabreichung" - klarzumachen, daß ein "Zweitschlag" höchstwahrscheinlich "verheerender" sein dürfte.
Nur vielleicht für seinen Krebs.
Für ihn selbst aber mit Sicherheit.

Die richtige Devise kann folglich nur sein:
Im Erstschlag so viel vom Krebs plattzumachen als irgend möglich.
Und darauf hoffen, daß ein Zweitschlag nicht mehr erforderlich ist.
Denn der wird todsicher fürchterlicher sein als der Erstschlag.
Fraglich ist dabei, ob er auch für den Krebs fürchterlicher sein kann.

Wir alle können nur - zusammen mit unseren Ärzten - hoffen.
Mehr bleibt uns nicht übrig.
Das müssen wir wissen und versuchen, uns damit "anfreunden" zu können.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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