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Alt 04.12.2016, 01:10
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Liebe Dream,

Zitat:
Sie wird gebraucht, gerade auch von ihrem Enkel, der heute da war...
Es ist sehr wichtig für Deine Mutter, das Gefühl zu haben, (immer noch) gebraucht zu werden.

Kurioserweise ist das in der Natur mit den "Mutter-Tieren" unterschiedlich gelagert:
Bei tierischen Müttern wird i.d.R. eine Generation nach dem "Hochziehen" (innerhalb kürzester Zeit) "rausgeschmissen" => soll dann gefälligst selbst zusehen, wie sie mit dem weiteren Leben "klarkommt".

Bei menschlichen Müttern hört die Sorge um die "Kinder"/Nachkommen normalerweise an sich nie auf.
Hängt vielleicht auch damit zusammen, daß menschliche Kinder viel länger dazu brauchen, um wirklich "erwachsen" zu sein/zu werden.
In Eurem Fall erstreckt sich die Sorge Deiner Mutter auf zwei Generationen.

Zitat:
...Wir wollen umziehen, nahe der Klinik, wo meine Mutter die Reha für 4 Wochen machen will, was hoffentlich klappt. Der Hausarzt muss es einleiten. Am 6. Dezember morgens ist der Termin bei ihm. Dann kann ich mehr sagen dazu.
Wünsche Euch, daß sich das so entwickelt, wie ein richtiges "Geschenk zum Nikolaustag".

Zitat:
Ich sagte meiner Mutter nochmal deutlich, dass die Prognose der Ärztin reinste Spekulation ist aufgrund des gegenwärtigen Zustands, meine Mutter sich aber auch erholen könne, gerade nach der Lungenentzündung.
Deine Mutter ordnet das hoffentlich genau so ein?

Zitat:
Sie nahm heute ihr erst halbe Cortison-Tablette und verträgt es überhaupt nicht, sofort starkes Schwitzen und hypernervös. Sie will nun darauf verzichten und lieber wieder etwas Kaffee nehmen, um sich aufzupeppen. Ihre bisherigen Medikamente nimmt sie wieder, gerade gegen den hohen Blutdruck. Sie hat das alles einfach nicht mehr genommen, als sei es egal. Aber jetzt nimmt sie es wieder und will für sich sorgen. Ein gutes Zeichen. sie hilft mir nun etwas im Haushalt, sitzende Arbeit, die nicht anstrengt. Sie braucht das, weil es ihr sonst zu langweilig ist, sagt sie.
Ja, sind lauter gute Anzeichen.
Denke, Deine Mutter braucht die Mithilfe auch, um sich nicht "unnütz" zu fühlen.
Laß sie also ruhig "mitmachen" und fordere/fördere sie dabei auch (ein wenig).

Denn gerade für Menschen, die es gewohnt sind/waren, ihr Leben lang aus ihrer vollen Leistungsfähigkeit schöpfend, überwiegend für andere sorgend "geben" zu können, ist es ein nahezu unerträgliches Gefühl, das auf einmal nicht mehr tun zu können.

Zitat:
Ob sie lebensverlängernde Maßnahmen jemals will, bezweifle ich, aber ich hoffe, dass der Krebs durch ein verstärktes Immunsystem sich nicht so schnell ausbreitet. Da es keine aggressive Art ist, könnte er dazu gebracht werden, wieder wie lange Zeit davor inaktiver zu werden. Von solchen Fällen hab ich mehrmals gelesen. Sie isst gesünder, auch Tomaten etc. Broccoli soll auch gut sein für das Immunsystem. Das will ich dann auch noch besorgen.
Mit lebensverlängernden Maßnahmen meinte ich nicht solche, wenn man bereits auf dem "Sterbebett" liegt.
Sondern eine evtl. mögliche Behandlung des Drecks-Krebses.
Von dem noch nicht mal bekannt ist, um welchen (genau) es sich dabei handelt bzw. wie aggressiv er ist.

Die Voraussetzung dafür ist allerdings die, daß sich Deine Mutter von ihrer Lungenentzündung erholen kann und wieder so fit ist/wird, um eine evtl. Krebs-Therapie "durchstehen" zu können.
Also ist zunächst "Hochpäppeln" "angesagt".

Was danach kommt/evtl. kommen kann, weiß niemand.
Auch nicht, wofür sich Deine Mutter dann entscheiden wird.

Wahrscheinlich ist aus meiner Sicht, daß mit zunehmender Erholung auch ihre Bereitschaft steigen dürfte, gegen den Drecks-Krebs etwas unternehmen zu wollen.
Ob und inwieweit das möglich ist, können aber nur Ärzte beurteilen.

Wozu sie einerseits wissen müssen, um welchen Krebs es sich überhaupt handelt und sich andererseits auch einigermaßen sicher darin sein müssen, daß Deine Mutter erfolgversprechend behandelt werden kann.
Sind im Prinzip lauter "ungelegte Eier".

Besprich all das mit Deiner Mutter bitte zu gegebener Zeit.
Es hat aus meiner Sicht wenig Sinn, sie derzeit damit zu "überfordern".
Denn sie muß sich an die Gesamt-Situation erst mal gewöhnen können.
Mit dieser Situation umgehen und gleichzeitig in ihr "erstarken" können.
Was auch etwas Zeit braucht.


Liebe Grüße
lotol

P.S.
Zitat:
Danke fürs liebe Zureden und auch Dir viel Lebensenergie!
Danke für Deinen Wunsch bzgl. Lebensenergie.
Hatte ich schon immer und habe ich (dank erfolgreicher Therapie wieder) reichlich.
Könnte glatt etwas davon "abgeben".
Mache ich halt verbal durch Zureden.
Auch gerne, weil auch mir in diesem Forum geholfen wurde.

D.O.
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung

Geändert von lotol (04.12.2016 um 01:32 Uhr) Grund: Nachtrag P.S.