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Alt 28.11.2016, 02:14
lotol lotol ist offline
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Registriert seit: 10.04.2016
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Standard AW: Nach seiner Diagnose ist er einfach gegangen

Hallo Verlassen,

vielleicht kann es Dir ja etwas helfen:
Im Großen und Ganzen sehe ich das recht ähnlich wie p53.

Kurz auf den Punkt gebracht:
Zitat:
Zitat von p53
Für mich sieht das eher nach einem selbstbestimmten Weg ohne Rücksicht auf Verluste aus, was du dir als "Schützenwollen" schönredest, weil es so einfach netter aussieht.
Dich unterstützen wollend, wurden hier einige Fälle genannt, in denen das ähnlich ablief.
Genauere Beschreibungen der Personen, die so handelten, kennen wir nicht.

Ganz abgesehen davon, stellt sich natürlich auch die Frage, ob derartiges Handeln neuerdings das "Maß der Dinge" ist.
Wenngleich die genannten Einzelfall-Verläufe Deine Hoffnung auf einen ebenfalls "sich wieder einrenkenden" Verlauf bei Dir nähren könnten:
Halt Dir bitte mal vor Augen, wie Du Deinen Mann (?) beschriebst und wie er sich Dir gegenüber verhält.

Was dabei zählt, sind die Tatsachen, und nicht irgendein Wunschdenken oder willkürliche/spekulierende Interpretationen dessen, was vorfiel!
Klar - man kann für nahezu alles Erklärungen/Entschuldigungen finden, die in's eigene Denkschema "passen" und weil man das so will.

Weißt Du, was Du thematisiertest:
"Nach seiner Diagnose ist er einfach gegangen"
erinnerte mich unwillkürlich an:
Es ging einer weg, um Zigaretten zu holen, und er kam nie wieder zurück.
"Seilte" sich einfach ab.

Warum er sich abseilte, war der Verlassenen ihr restliches Leben lang unklar.
Sie wurde in ihrem Schmerz einfach allein gelassen.
Interessierte den "Zigarettenholer" einfach nicht mehr.

Und nun erklär mir mal bitte, wo hier ein qualitativer Unterschied zu dem Verhalten Deines Mannes besteht.

Zitat:
Zitat von p53
Wenn er selbst beruflich mit diesem Thema zu tun hat, dann weiß er ganz genau, dass was er tut nichts mit "Schützenwollen" zu tun hat oder nur ganz am Rande.

Oder ordnest du seine Mitteilungen an dich per app usw auch unter dieses "dich-Schützenwollen" ein?

Ich weiß sehr wohl aus eigener Erfahrung, wie echtes Schützenwollen aussieht, ganz anders.... jedenfalls.

Wenn er das behauptet, ist es halt ein Vorwand, weil er nicht mal jetzt ganzh ehrlich zu dir sein kann und dir offen und direkt ins Gesicht sagen mag, wie er seinen Weg gehen möchte.

Bei allem Verständnis für seine Situation, so würde ich mich einfach nicht behandeln lassen; das ist äußerst respektlos. Wenn er noch arbeteit und ein normales Leben lebt, kann der Grund ja auch kaum sein, dass du ihn in seinem Zustand nicht sehen sollst....

Und sorry, aber nach Schnellschuss sieht das für mich auch überhaupt nicht aus, eher nach sehr geplant bis ins Detail und konsequent durchgezogen (so dass du ihn nicht mal mehr erreichst).

Es wäre etwas anderes, wenn er dir gesagt hätte, er will erstmal für sich damit klar kommen und braucht Abstand und Auszeit. Vor allem auch, dies auf Augenhöhe mit dir besprechen und nicht feige per App mitteilen (noch nicht mal einen Telefonanruf bist du ihm scheinbar wert).
Genau so sieht es (leider) aus.
Vergleich all das bitte mal mit dem, wie Du uns Deinen Mann beschriebst:
War sein Handeln nüchtern rational und logisch?
Ist er so emotionslos, daß er auf Kollateral-Schäden seines Handelns "pfeift"?

Und versuch dabei bitte erst gar nicht, daß ihn das Diagnose-Ergebnis "aus den Socken haute".
Denn das ist aus meiner Sicht wenig plausibel.

Denk bitte über all das nüchtern und logisch nach.
Und möglichst emotionslos, selbst wenn Dir das schwerfallen sollte.

Und dann mach Deinem Mann - wie auch immer - klar, daß er verpflichtet ist, Dich nicht weiterhin im Unklaren zu lassen.
Denn das ist das Allermindeste, das Du ihm abverlangen kannst/darfst.

Es sei denn, er ist so ein Drecks-Kerl, wie ein Zigarettenholer, der auf Nimmerwiedersehen verschwindet.
Was ich aber nicht annehme.

Es geht hierbei um das "Einander-Verstehen-Können"!
Was die Voraussetzung dafür ist, auch verzeihen zu können.
Verdammt bitter wäre es für Dich, wenn Dein Mann darauf gar keinen Wert mehr legt.
Versuch bitte, wenigstens das klären zu können:
"Pack" ihn bei seiner Ehre!
Denn er ist Dir eine Erklärung schuldig!!


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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