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Alt 21.11.2016, 10:43
Glaube39 Glaube39 ist offline
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Standard AW: Und immer wieder sind da Spuren deines Lebens, Gedanken ,Bilder u.Augenblicke

Was wolle2 schreibt, lässt mich wieder darüber nachdenken , wann beginnt eigentlich sterben, der Tod ist oft der Abschluss eines langen Sterbens wie ich finde. Das Glück nach dem einschlafen nicht wieder aufzuwachen haben nur wenige, oder einfach umzufallen und Tod zu sein. Für die Angehörigen ganz furchtbar wenn der Tod so plötzlich und unerwartet kommt. Aber für den Betroffenen ein absoluter Segen. Tod sein dürfen ohne vorher lange sterben zu müssen. Wieder frage ich mich wann beginnt sterben, ich glaube von dem Tag an wo man eine Krankheit bekommt wo die Aussicht auf eine Heilung aussichtslos ist, wo das weitere Leben nur durch die Medizin verlängert werden kann. Vomit ich nicht sagen will das mit dem Beginn des Sterbens auch gleich alle Lebensqualität verloren ist. Nein viele die ich kannte und kennen hängen an ihrem Leben obwohl sie wissen, das die Chance auf noch ein paar unbeschwerte Jahre fast oder von vornherein unmöglich ist.
Wenn ich auf die zwei Jahre des Krankheitsverlauf meines Mannes zurückblicke, sehe ich selten ein Lächeln im Gesicht meines Mannes, meist war es gekennzeichnet, von Unwohlsein , Schmerzen, Angst Sorgen und Kummer.
Trotzdem hatte mein Mann bis zu seinen letzten drei Wochen noch Hoffnung auf eine unbeschwerte Zeit, Hoffnung auf ein Wunder, weil er wollte doch noch so gerne leben. Dieses Wunder gab es aber nicht. Ich als seine Frau, habe sein sterben begleitet, immer versucht alles richtig zu machen, hinzuhören wo auch keine Worte waren, was ist jetzt für meinen Mann richtig, wie braucht er mich.
Jetzt nach fast zwei Jahren wo mein Mann in Gottes Zuhause ist, wie immer das auch aussehen mag. Wird mir erst bewusst was der Verlust eines mir so wichtigen Menschen wie es mein Mann war hinterlässt. Das ist eine Leere, die man nicht in Worte fassen kann. Im ersten Jahr, lebte ich nur in der Befriedigung , mein Mann braucht nicht mehr zu leiden, er braucht nicht mehr zu kämpfen , er hat jetzt seinen Frieden ...... nun ist da diese Leere und das obwohl ich wieder einen lieben Menschen an meiner Seite habe auch wenn er nicht immer bei mir sein kann. Er gibt mir halt, so wie ich ihm.
Der Lebensgefährte meiner Mutter hat seit Okt.16 das zweite Mal AMLeukämie , wieder fast tägl. Fahrten in das Krankenhaus, gleiche Station wo mein Mann gelegen hat.... diesen weg fahre ich im übertragenen Sinn mit geschlossen Augen . Im letzten und auch in diesem Jahr habe ich ja Werners Freud dort schon immer besucht , auch gleiche Stadion ... das war zwar schwer aber es ging.... aber jetzt wo mein Bonus Papa da liegt der ein Familienmitglied und mir auch sehr am Herzen liegt dort ist.... ist mein Herz nur schwer und auch voller Erinnerung an meinen Werner.... aber ich weiß , ich werde wieder schaffen zu Lächeln und durchhalten.... auch wenn ich das Gefühl habe keine Kraft mehr zu haben, weiß ich ich muss, meiner Mutter ,meinem BPapa zu liebe und für mich
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gLG Heike
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Das Leben ist nicht einfach , manchmal ist es mir auch Zuviel , doch dann gibt es wieder so schöne Momente, die mir mehr als nur ein Lächeln schenken. Danke liebes Leben.
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