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Alt 08.08.2016, 22:45
Robbs Robbs ist offline
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Registriert seit: 26.12.2014
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Standard AW: Rezidiv - nach 10 Jahren bin ich wieder hier...

Erstmal Danke für die vielen Genesungswünsche!
Nach 5 Tagen Intensivstation hat meine Frau eine Lungenentzündung und eine Sepsis überstanden.
Zurück auf Normalstation, mit Sauerstoff - da sonst die Sättigung innerhalb einer Minute auf 80% fällt.

Das Gespräch mit dem Chefarzt der Anästhesie beinhaltete nur Ausreden und Ungereimtheiten. War zu erwarten.
Unzureichende Prohylaxe für eine Aspiration, und wahrscheinlich auch bei den weiteren Maßnahmen zur Schadensbegrenzung versagt.

Irgendwie habe ich das Gefühl, als ob ein Sauerstoffmangel eingetreten ist, der vielleicht das Gehirn erwischt hat. Harte Worte - aber meine ehrlichen Gedanken.

Meine Frau spricht jetzt sehr wenig, wenn dann einzelne Wörter aber keine Sätze.
Trübe Augen, wässriger Blick. Motorische Probleme eine Flasche zum Mund zu führen.
Schreibt was auf statt zu sprechen, krakelige Schrift, und schreibt manchmal übereinander statt nebeneinander. Da stimmt was nicht.

Zuerst dachte ich Nachwirkungen der Beatmung und der Narkosegase des künstl. Komas. Aber extubiert wurde am Donnerstag und heute ist Montag!
Am Sonntag habe ich gesagt sie sollen keine sedierenden Medikamente mehr geben, sie hat 2 mal Morphin bekommen - um die Atmung tiefer und gleich mässiger zu machen. Dass der Darm damit auch gelähmt wird und ein Ileus droht haben sie offensichtlich nicht beachtet oder war egal.

Aber heute am Montag ist sie immer noch abwesend, sieht mich kurz an und schaut eigentlich durch mich durch. Nur kurze Konzentrationsphasen möglich.

Alle Werte bessern sich, nur ihr Bewusstsein nicht.

Nach Gespräch mit Stationsarzt möchte dieser ein CT Schädel machen und einen Neurologen zu Rate ziehen um zu testen.

Meines Erachtens sollte ich einen guten Anwalt mit Fachgebiet Medizinrecht zu Rate ziehen.

Mit einem Assistenzarzt habe ich auf der Intensiv schon gestritten.
Er verweigerte eine entlastende Punktion des Aszites, sagte das bringt nichts.
Ich: doch Entlastung von belastenden Symptomen, das Wasser drückt ja auch auf den Darm was zu einem Ileus führen kann.
Er: Das lassen sie besser mich entscheiden...

Schlimmer geht immer, das onkologische oder Ernährungsproblem ist in den Hintergrund gerückt.

Bin ich verzeweifelt jetzt?
Nein, momentan handlungsunfähig erstarrt - so könnte man es beschreiben
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