AW: Wenn man weiß, es geht bald ins "Forum für Hinterbliebene"...
Hallo Kallirhoe,
es war gut noch Zeit zu haben, aber "jetzt" wo es bald dem Ende zugeht ist es sehr schmerzhaft, dass du und deine Familie bald Abschied von einem geliebten Menschen nehmen müsst.
Die intensiven Gefühle in der Zeit in der du deine Mutter begleitet hast machen verwundbar aber auch achtsam.
Sie wird gespürt haben, dass du ihr neben Angst und Schmerz auch mit ganz viel Liebe begegnet bist.
Vielleicht ist das Sterben dann nicht mehr so beängstigend, man schreitet voran und es fühlt sich besser an als man es sich je vorgestellt hat?
Meinem Mann waren nach der Lungenkrebsdiagnose trotz anders lautender Prognosen nur 8 Monate Lebenszeit vergönnt und ich bedaure dass die innigen Momente der Zuneigung die wir auch hatten durch das Mehrbettzimmer in einem allgemeinen Krankenhaus und vielleicht auch durch das "nicht wahrhaben wollen", für mein Empfinden zu kurz kamen.
Obwohl ich damals sehr traurig war, dass er keine Chance auf Lebensverlängerung hatte, bin ich mittlerweile dankbar , dass mein Mann keine unnötig lange Leidenszeit hinnehmen musste.
Die Auswirkungen seiner Abwesenheit spüre ich heute, bald 2 Jahre danach - wenn auch deutlich milder - immer noch.
In dieser Zeit hat es Zeichen der Verbundenheit mit anderen gegeben, aber ich musste auch lernen mit Enttäuschungen allein fertig zu werden.
Es ist leider so, dass alles was wir lieben uns früher oder später genommen wird und dass diese unfreiwilligen Veränderungen schwer wiegen.
Ich wünsche deiner Mutter eine friedliche schmerzfreie Vollendung ihres Lebens und dir und deiner Familie ein gutes fürsorgliches Miteinander, damit die nächste schwere Zeit die dann kommt erträglicher wird.
Herzliche Grüße
Yogi
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