Thema: Psyche
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #3  
Alt 05.06.2016, 22:24
Benutzerbild von Kanina
Kanina Kanina ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.11.2013
Ort: Raum Darmstadt
Beiträge: 110
Standard AW: Psyche

Liebe Poppey,
ich kann deinen psychischen Gemütszustand sehr gut nachempfinden.
Mir erging es ähnlich. Ich bekam meine Diagnose im November 2012. Nach dem ersten Schock über die unfassbare Diagnose, ging ich mit viel Energie durch die Therapien. Natürlich gab es auch hier Höhen und Tiefen, die aber meinst einen Zusammenhang mit den äußeren Umständen hatten.
Etwa 2 Jahre nach Diagnosenstellung und einer bis dahin 1 1/2 jährigen Tamoixifeneinnahme wurde ich immer labiler. Angstgefühle, Traurigkeit, Lethargie, Herzrasen und merkwürdige körperliche Symptome erfassten mich. Ich versuchte mich durch Sport, positives Denken, Meditation etc. dem Gefühlschaos zu widersetzen. Mit der Zeit hatte ich das Gefühl, dass ich Spielball meiner Hormone war. Tamoxifen.- oder Aromatasehemmertherapie greift derart in körperliche Prozesse ein, dass wichtige Botenstoffe für ein ausgeglichene Psyche völlig durcheinander geraten. Östrogen fehlt gänzlich, oder aber die Zellrezeptoren werden für dieses so wichtige Hormon besetzt. So oder so kann es nicht mehr wirksam werden. Dadurch geraten die Neurotransmitter völlig durcheinander. Es gibt viel Frauen, die in dieser Hinsicht wenig Probleme haben. Jeder reagiert anders darauf. Lange Rede kurzer Sinn. Ich nehme seit etwa einem halben Jahr ein Antidepressiva (Name darf man hier nicht nennen - schreib dir gern eine private Nachricht, falls mehr Infos gefragt sind).
Damit geht es mir wesentlich besser. Ich bin sehr froh, dass ich den Schritt gewagt habe.
Dir alles Liebe und einen lieben Gruß von
Kanina
Mit Zitat antworten